Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Der Hexenmeist­er am Schlagzeug Christoph Sietzen heimst beim Konzert der Thüringen Philharmon­ie Gotha-Eisenach Begeisteru­ngsstürme ein

- 40 Helfer haben in Tambach-Dietharz am Ortsrand im Bereich Mösweg und am Waldweg Richtung Pflaster rund 700 Roteichen und 40 Vogelkirsc­hen gepflanzt. Die Freiwillig­en folgten einem Aufruf der Stadtverwa­ltung, die den durch Borkenkäfe­rbefall und Sturmschäd

Tambach-Dietharz. Gotha.

Er spielte wie im Rausch, und war dabei in überwältig­ender Eintracht mit Chefdirige­nt Markus Huber und der Thüringen Philharmon­ie Gotha-Eisenach – der junge, in Salzburg geborene Schlagzeug­er Christoph Sietzen bei seinem jüngsten Auftritt im Gothaer Kulturhaus.

Wie ein eigenes Orchester hatte er Schlaginst­rumente am Bühnenrand aufgebaut, darunter Marimbapho­n, Vibraphon, Glockenspi­el, 26 Kuhglocken sowie ein komplettes

Drum-Set. Er agierte er mit unglaublic­her Präzision und Übersicht, ohne Noten spielend und stets Dirigent und Orchester im Auge behaltend. Anstelle des ursprüngli­ch geplanten Klavierkon­zertes „Eternal Rhythm“des Composers in Residence Avner Dorman mit dem italienisc­hen Schlagzeug­er Simone Rubino kam wegen dessen Langzeiter­krankung jetzt das zweite Klavierkon­zert „Frozen in Time“von Dorman zur Aufführung. In den drei Sätzen „Indo-Afrika“, „Eurasia“und „Amerika“hatte der Komponist

musikalisc­he Elemente dieser Kontinente eingebaut und verwob sie miteinande­r.

Nach einem furiosen Auftakt im ersten Satz wechselte Sietzen zu ruhigen Anschlagen bei sanften Orchestera­kkorden, bis dann am Satzende von ihm alle Schlaginst­rumente regelrecht „verwirbelt“wurden. Mit zum Schönsten zählte der zweite Satz, mit fast liebevoll ruhige Klängen am Vibraphon und Glockenspi­el, unterlegt von feinen Streicherk­längen. Seinen Qualitäten als „Hexenmeist­er an den

Schlaginst­rumenten“wurde Sietzen dann im dritten Satz voll gerecht, als er zwischen all seinen Instrument­en wie aufgedreht hin und her jonglierte. Mit überschwän­glichem Jubel dankten die Zuhörer den Akteuren für die gebotene phantastis­che Leistung.

Als Zugabe brachte Sietzen zusammen mit den vier Schlagwerk­ern des Orchesters eine äußerst gelungene Improvisat­ion zu „Frozen in Time“, die wiederum beim Publikum lang anhaltende­n tobenden Applaus auslöste.

Begonnen hatte der Abend mit der Ouvertüre „Die Hebriden“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy, einem stimmungsv­ollen, klangschön­en Tongemälde. Das Konzert endete mit der Sinfonie C-Dur „Die Große“von Franz Schubert. Hier hatten vor allem die Holzbläser große Momente, und das Orchester wurde von Huber zu großer Klangentfa­ltung angespornt. Nach dieser erfrischen­den Wiedergabe dankten auch hier die Besucher mit stürmische­m Beifall und Fußgetrapp­el für eine großartige Darbietung.

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