Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Brandstift­ung, Katzenkot und Pfefferspr­ay

Wie der Kampf um eine Frau in Zeulenroda zahlreiche Schäden nach sich zieht

- Von Tino Zippel

Ein Zeulenroda­er hat am Amtsgerich­t Gera zugegeben, das Fahrzeug seines Nebenbuhle­rs angezündet zu haben. Er wollte ihm aber nur einen Denkzettel verpassen. Er sei selbst überrascht gewesen, dass das Fahrzeug abgebrannt sei. Ein nebenstehe­ndes Auto brannte ebenfalls aus, ein weiteres wurde schwer beschädigt.

Er habe sich darüber geärgert, dass der neue Freund seiner Ehefrau unter Drogeneinf­luss seinen sechsjähri­gen Sohn im Auto mitgenomme­n habe, sagt der Angeklagte. Das Fahrzeug war am 19. Mai 2020 um 4.30 Uhr auf einem Parkplatz nahe dem Marktplatz von Zeulenrige. roda abgestellt. „Wir sind auf dem Weg zum Dealer, um Drogennach­schub zu holen, zufällig dort vorbeigeko­mmen“, sagt der 36-JähEr habe mit einer Stange die Heckscheib­e eingeschla­gen und an der Rückseite der hinteren Sitze gezündelt. „Es war nur eine kleine Flamme. Ich dachte, sie geht gleich wieder aus.“Erst nach dem Besuch beim Dealer will der Mann mitbekomme­n haben, dass die Flamme doch den ganzen Wagen in Brand gesetzt hatte.

Der neue Freund der Ehefrau berichtet aber davon, dass es längst nicht die einzige Attacke auf seinen Wagen war. Im Monatsrhyt­hmus habe er Beschädigu­ngen festgestel­lt. So waren die Außenspieg­el abgetreten und die Heckscheib­e eingeschla­gen worden. Auch Kratzer auf der Motorhaube habe er bemerkt. „Es ist wahrschein­lich, dass er es war. Ich habe keine Feinde in Zeulenroda“, sagt der Geschädigt­e, der auf den Kosten sitzen blieb. Das Fahrzeug war aufgrund des Alters nur noch haftpflich­tversicher­t und zuletzt 1500 bis 2000 Euro wert.

Der Zeuge berichtet auch, dass er Katzenkot in seinem Briefkaste­n gefunden habe. Eine Begegnung mit dem Angeklagte­n in einem Supermarkt löste einen Polizei- und Feuerwehre­insatz aus. „Ich hatte aus Notwehr Pfefferspr­ay gesprüht, das sich über die Lüftung im gesamten Markt verbreitet hat“, sagt der Mann. Das diesbezügl­iche Verfahren gegen ihn sei eingestell­t worden. Erst vor kurzem habe ihn der Angeklagte in einem Disput angespuckt. Das Schöffenge­richt unter Vorsitz von Siegfried Christ will sich nun nach weiteren Verfahren gegen den Angeklagte­n erkundigen. Zudem muss noch die Rolle des Mitangekla­gten geklärt werden. Jener ließ über seinen Verteidige­r Alexander Giehler ausrichten, dass er dem Kumpel das Feuerzeug gereicht habe, weil er dachte, dieser wolle sich eine Zigarette anbrennen. Beide sind auch wegen diverser Einbrüche angeklagt.

In der Nacht der brennenden Autos war der Angeklagte auch noch gesehen worden, wie er einen Rasenmäher durch die Stadt schob. „Der gehörte mir und war noch bei meiner Frau. Weil ich nicht so oft in der Gegend bin, habe ich den gleich abgeholt und mitgenomme­n.“

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FOTO: ZIPPEL Verteidige­r Udo Freier vorn mit dem Hauptangek­lagten.

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