Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Das Spiel des Jahrzehnts
Tischtennis-Erstligist Post Mühlhausen möchte am Sonntag im Play-off-Halbfinale gegen Saarbrücken zum 1:1 ausgleichen
Mühlhausen.
Emsig geht es beim Post SV Mühlhausen in diesen Tagen zur Sache. Das „Spiel des Jahrzehnts“, wie es Trainer Erik Schreyer umschreibt, wirft seine Schatten voraus – sportlich als auch organisatorisch.
Seit Tagen ist das Play-off-Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken restlos ausverkauft. Sportmanager Thomas Stecher musste Interessenten sogar absagen. „Wir hätten bestimmt 100 Karten mehr verkaufen können, aber ein Umzug, beispielsweise in die Georgii-Halle, kam für uns nicht infrage“, sagt Stecher.
Klar ist schon jetzt: die ehrwürdige Halle am Kristanplatz wird am Sonntag (15 Uhr) wiederholt zum Hexenkessel. Die Fans werden alles geben, um ihre Mannschaft zum Sieg zu peitschen, um ein entscheidendes drittes Spiel in Saarbrücken zu erzwingen. Spieltermin wäre der 19. Mai, Start 19 Uhr.
Bereits am Donnerstag reisten alle vier Spieler in Mühlhausen an, wo sich nun penibel auf das Rückspiel vorbereitet wird. Das Spektrum ist groß. „Wir trainieren zusammen und werden das Hinspiel ohne Zeitdruck analysieren. Es gab doch einige Fehlerquellen, wir haben einfach nicht unser Spiel gespielt. Saarbrücken hat uns immer den Stempel aufgedrückt, das sah bei meiner
Mannschaft oft mehr nach Kampf als nach Flüssigkeit aus“, meint Schreyer.
Gleichwohl gestattet der Modus, dass die sonntägliche Partie für beide einer gänzlich neuen Herausforderung gleichkommt. Denn obwohl Mühlhausen am Sonntag glatt mit
0:3 unterlag, würde auch ein 3:2Sieg nun reichen, um im Rennen zu bleiben. „Deshalb sind wir auch nicht mit zu hängenden Köpfen aus Saarbrücken abgereist. Hätten wir ein 0:3 aufholen müssen, wäre das fast unmöglich gewesen. So bleiben uns alle Chancen“, hebt der Trainer hervor. Er wird in den nächsten Tagen ganz genau verfolgen, wer dem Druck gewachsen ist, sich gut fühlt und ins Spielsystem passt. Denn die
Mannschaftsaufstellungen mit all ihren Möglichkeiten kann bereits eine Tendenz vorgeben.
„Auf jeden Fall haben wir es uns verdient, noch einmal ein richtig geiles Spiel zu machen“, sagt Schreyer, der die Gäste trotz zuletzt guter Heimauftritte favorisiert. Sie haben die Nummer sechs und zwölf der Welt in ihren Reihen. Das sind absolute Topspieler, die in engen Situationen noch mal eins draufsetzen können. Aber daheim waren es oftmals offene Spiele. Und ich hoffe, dass die Atmosphäre meine Jungs beflügeln wird.“