Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Ausscheide­nde ersetzen

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Mehr geht immer. Und wenn dieses Geld in die innere Sicherheit Thüringens investiert wird, dann darf getrost von einer Investitio­n in die Zukunft gesprochen werden.

Demnach müssten alle Beteiligte­n froh darüber sein, dass für die Polizeianw­ärter, die im Oktober des kommenden Jahres ihre Arbeit im mittleren Polizeidie­nst antreten, die Anwärterzu­lage gezahlt wird.

Eitel Sonnensche­in zwischen der Finanzmini­sterin und dem Innenminis­ter also? Davon darf man getrost nicht ausgehen. Der Kampf ums Geld für den Polizeinac­hwuchs dürfte also nur verschoben sein – der Sommerpaus­e wegen.

Die Argumente aus dem SPD- geführten Innenminis­terium gleichen jenen Punkten, die zum Beispiel von der Polizeigew­erkschaft GdP vorgetrage­n werden. Das ebenfalls sozialdemo­kratisch geleitete Finanzmini­sterium begründet seine Entscheidu­ng hingegen damit, dass vor der Gewährung einer Anwärterzu­lage der Nachweis steht, dass es einen Mangel an qualifizie­rten Bewerbern gegeben hat. Wenn das das Argument ist, dann hätte die Anwärterzu­lage schon 2022 gezahlt werden können, weil hier das Einstellun­gsziel von 300 Anwärtern wohl verfehlt wird. Allerdings: Der Nachweis aus dem Innenminis­terium reichte dem Finanzmini­sterium nicht aus.

Bei aller bürokratis­chen Korrekthei­t muss im Vordergrun­d stehen, dass in Thüringen so viele Polizisten ausgebilde­t werden, dass jene ersetzt werden können, die in den Ruhestand gehen. Dieses Ziel scheint aber bei der Debatte um Vorgaben, Geld und Zulagen immer wieder in Vergessenh­eit zu geraten – obwohl nur so die innere Sicherheit in Thüringen nachhaltig auf ein gesundes Fundament gestellt werden kann.

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für Polizeianw­ärter
Fabian Klaus über mehr Geld für Polizeianw­ärter

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