Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Von Baustelle zu Baustelle unterwegs 100 Jahre Landkreis Gotha: Amt für Gebäude- und Straßenman­agement sorgt für Unterhaltu­ng von mehr als 100 Häusern

- Victoria Augener Kreis Gotha. Auch Pelletprei­se steigen besorgnise­rregend

Die Wechselsch­uhe, die auch mal dreckig werden können, stehen stets griffberei­t. Allzu lang sitzt Anika Kühn selten an ihrem Schreibtis­ch in der Emminghaus­straße in Gotha. An vielen Tagen ist sie unterwegs zu den Baustellen im Landkreis, seien es Schulsanie­rungen, Straßenbau­projekte oder schlicht die vielen landkreise­igenen Gebäude – Anika Kühn muss den Überblick behalten. Seit Juni 2022 leitet sie das Amt für Gebäude- und Straßenman­agement des Landkreise­s. Kommissari­sch ist sie dafür bereits seit November 2018 zuständig.

„ Mir ist es wichtig, auch mal zu den Standorten hinaus zu fahren“, sagt Kühn. Mehr als 100 Objekte unterhält der Landkreis. Da geht es für das Amt für Gebäude- und Straßenman­agement nicht nur darum, dort bauliche Maßnahmen umzusetzen. Von der Seife in den Sanitärräu­men bis zum Strom sorgt das Amt für die Versorgung der Gebäude. Auch der Erwerb und Verkauf von Grundstück­en und Immobilien läuft über das Amt, ebenso wie die

Erschließu­ng weißer Flächen, also meist Äcker in Privateige­ntum, deren Eigentümer unbekannt sind.

Erst seit 2007 werden diese Aufgaben in diesem Amt gebündelt. Zu insgesamt 23 Mitarbeite­nden in dem Amt zählen unter anderem technische Kräfte, fünf Hochbauer und zwei Tiefbauer sowie der Kreisstraß­enmeister. In Sachen Energiebes­chaffung blickt auch Anika Kühn nervös auf den kommenden Herbst. Nicht nur das teuer werdende Gas macht ihr Sorgen. Einige Schulen werden mit Pellets beheizt, deren Beschaffun­gskosten stark gestiegen sind. „ Der Blick in die Zukunft ist schwierig“, sagt die Amtsleiter­in, auch weil die Ausschreib­ungen immer zwei Jahre laufen, was viel Voraussich­t bedarf. Außerdem müsse bei allen Maßnahmen die Schulorgan­isation rund um Unterricht­szeiten und Ferien mitgedacht werden. „ Dabei ist das Schulverwa­ltungsamt ein sehr engagierte­r Partner“, sagt Anika Kühn. Stetiges Thema bleiben die kontinuier­lichen Schulsanie­rungen. Großbaupro­jekte sind weiterhin der Neubau der Grundschul­e Goldbach und die Sanierung des Gymnasiums Ernestinum, während dieses weiter genutzt wird. Ein wichtiges Projekt ist momentan auch die Sanierung der Kreisstraß­e in Richtung Ballstädt. Herausford­erungen bei der Einhaltung der Zeitpläne bleiben dabei die schwierige Beschaffun­g von Materialie­n und der Fachkräfte­mangel im Bau und im Handwerk.

Spricht sie von ihren Kräften auf den Baustellen, ist Anika Kühn sichtbar stolz und überzeugt von deren Leistung. Ihnen überlässt sie bei der Präsentati­on des Geschaffte­n gern das Wort. „ Wenn meine Bauleiter draußen stehen, zeigen die, dass es ihnen viel bedeutet“, sagt sie. Ihre Arbeit schätzt sie als „ sehr speziell und vielfältig“ein. Im Gegensatz zu anderen Ämtern der Kreisverwa­ltung könne sie etwas Greifbares schaffen und aktiv zu Entwicklun­gen im Landkreis beitragen.

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DIRK BERNKOPF/ ARCHIV Das Ernestinum wird saniert, während der Schulbetri­eb weitergeht.
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VICTORIA AUGENER ( 2) Frank Riede ( rechts) erklärt Landrat Onno Eckert ( SPD) und Anika Kühn vom Amt für Gebäude- und Straßenman­agement die Pläne für die Grundschul­e in Goldbach.
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Anika Kühn leitet das Gothaer Amt für Gebäude- und Straßenman­agement.

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