Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Von Baustelle zu Baustelle unterwegs 100 Jahre Landkreis Gotha: Amt für Gebäude- und Straßenmanagement sorgt für Unterhaltung von mehr als 100 Häusern
Die Wechselschuhe, die auch mal dreckig werden können, stehen stets griffbereit. Allzu lang sitzt Anika Kühn selten an ihrem Schreibtisch in der Emminghausstraße in Gotha. An vielen Tagen ist sie unterwegs zu den Baustellen im Landkreis, seien es Schulsanierungen, Straßenbauprojekte oder schlicht die vielen landkreiseigenen Gebäude – Anika Kühn muss den Überblick behalten. Seit Juni 2022 leitet sie das Amt für Gebäude- und Straßenmanagement des Landkreises. Kommissarisch ist sie dafür bereits seit November 2018 zuständig.
„ Mir ist es wichtig, auch mal zu den Standorten hinaus zu fahren“, sagt Kühn. Mehr als 100 Objekte unterhält der Landkreis. Da geht es für das Amt für Gebäude- und Straßenmanagement nicht nur darum, dort bauliche Maßnahmen umzusetzen. Von der Seife in den Sanitärräumen bis zum Strom sorgt das Amt für die Versorgung der Gebäude. Auch der Erwerb und Verkauf von Grundstücken und Immobilien läuft über das Amt, ebenso wie die
Erschließung weißer Flächen, also meist Äcker in Privateigentum, deren Eigentümer unbekannt sind.
Erst seit 2007 werden diese Aufgaben in diesem Amt gebündelt. Zu insgesamt 23 Mitarbeitenden in dem Amt zählen unter anderem technische Kräfte, fünf Hochbauer und zwei Tiefbauer sowie der Kreisstraßenmeister. In Sachen Energiebeschaffung blickt auch Anika Kühn nervös auf den kommenden Herbst. Nicht nur das teuer werdende Gas macht ihr Sorgen. Einige Schulen werden mit Pellets beheizt, deren Beschaffungskosten stark gestiegen sind. „ Der Blick in die Zukunft ist schwierig“, sagt die Amtsleiterin, auch weil die Ausschreibungen immer zwei Jahre laufen, was viel Voraussicht bedarf. Außerdem müsse bei allen Maßnahmen die Schulorganisation rund um Unterrichtszeiten und Ferien mitgedacht werden. „ Dabei ist das Schulverwaltungsamt ein sehr engagierter Partner“, sagt Anika Kühn. Stetiges Thema bleiben die kontinuierlichen Schulsanierungen. Großbauprojekte sind weiterhin der Neubau der Grundschule Goldbach und die Sanierung des Gymnasiums Ernestinum, während dieses weiter genutzt wird. Ein wichtiges Projekt ist momentan auch die Sanierung der Kreisstraße in Richtung Ballstädt. Herausforderungen bei der Einhaltung der Zeitpläne bleiben dabei die schwierige Beschaffung von Materialien und der Fachkräftemangel im Bau und im Handwerk.
Spricht sie von ihren Kräften auf den Baustellen, ist Anika Kühn sichtbar stolz und überzeugt von deren Leistung. Ihnen überlässt sie bei der Präsentation des Geschafften gern das Wort. „ Wenn meine Bauleiter draußen stehen, zeigen die, dass es ihnen viel bedeutet“, sagt sie. Ihre Arbeit schätzt sie als „ sehr speziell und vielfältig“ein. Im Gegensatz zu anderen Ämtern der Kreisverwaltung könne sie etwas Greifbares schaffen und aktiv zu Entwicklungen im Landkreis beitragen.