Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Favoritenstürze und zwei neue Diskushelden
Brite läuft in den Spuren von Coe und Cram
Binnen 20 Minuten erlebten zwei norwegische Olympiasieger eine Niederlage. Superstar Karsten Warholm brach im Finale über
400 m Hürden auf der Zielgerade brutal ein und wurde nur Siebter. „ Ich habe mit allem gekämpft, was ich hatte“, sagte der zuletzt verletzte Warholm. Die spektakuläre Olympia- Revanche gewann der TokioDritte Dos Santos ( 46,29 min).
Kurz zuvor hatte sich Jakob Ingebrigtsen über 1500 m in einem wahnsinnig schnellen Rennen in
3: 29,47 min mit Silber hinter dem Briten Jake Wightman ( 3: 29,23) begnügen müssen. Weltverbands- Präsident Sebastian Coe, der begeistert applaudierte, hatte 1980 und 1984 Olympia- Gold über die „ NichtGanz- Meile“gewonnen – und 39 Jahre vor Wightman wurde Steve Cram in Helsinki erster 1500- mWeltmeister der Geschichte.
Deutschlands Diskuswerfer waren viele Jahre lang Marktführer. Bei 13 Weltmeisterschaften zwischen 1987 und 2013 ging Gold neunmal an DLV- Werfer. Vom alten Glanz war in Eugene aber nichts zu spüren: Keiner der drei Deutschen hatte die Qualifikation überstanden. Der Slowene Ceh siegte mit WM- Rekord von 71,13 Meter vor einem Litauer namens Alekna. Alekna? Jawohl: Mykolas, 19 Jahre alter Sohn der litauischen DiskusLegende Virgilijus Alekna.
Im Hochsprung siegte die Australierin Eleanor Patterson mit 2,02 m vor der höhengleichen Favoritin Jaroslawa Mahutschich, die die zweite Medaille für die Ukraine gewann. Ihr zuvor gutes Verhältnis zur russischen Olympiasiegerin Lasizkene, die nicht starten darf, sei durch den Angriff zerrüttet, so Mahutschich.
Aus der Traum vom zweiten Gold für 100- m- Weltmeister Fred Kerley ( USA): Der Sprinter erlitt im 200- mHalbfinale nach Verletzung auf der Zielgerade einen Krampf. sid/ dpa