Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Gigantendu­ell in den Pyrenäen

Pogacar sichert sich zwar den Tagessieg bei der Tour de France, aber Vingegaard verteidigt souverän das Gelbe Trikot. Geschke bleibt der Bergkönig

- Tom Bachmann Peyragudes.

Völlig ausgepumpt lag Tadej Pogacar auf dem Asphalt der Skistation von Peyragudes und rang sich ein Lächeln über seinen Prestigeer­folg ab. Der Slowene war auf der vorletzten Pyrenäen- Etappe zu seinem angekündig­ten AttackenFe­uerwerk offenbar nicht in der Lage, feierte zwar seinen dritten Tagessieg bei der 109. Tour de France vor Spitzenrei­ter Jonas Vingegaard – doch der große Coup blieb aus.

Durch den Erfolg verringert­e Pogacar den Rückstand um lediglich vier Sekunden auf 2: 18 Minuten auf den Dänen und muss am Donnerstag auf dem Weg nach Hautacam alles riskieren. „ Ich bin optimistis­ch. Morgen wird es noch härter und wir können es wieder versuchen“, sagte Pogacar. Erst 300 Meter vor dem Ziel attackiert­e der 23- Jährige auf der 16 Prozent steilen Schlussram­pe: „ Ich habe alles gegeben. Ich wusste, dass ich gewinnen musste. Einen anderen Weg gab es nicht.“

Der gejagte Vingegaard kündigte schon einmal an, dass es mit einem erneuten Etappensie­g für Pogacar schwierig werden könnte. „ Tadej hatte gute Attacken, aber ich konnte folgen. Eine Zielankunf­t wie diese liegt mir nicht so. Ich bin nicht so explosiv wie Tadej. Hautcam kommt mir eher entgegen“, sagte der 25- Jährige.

Pogacar ließ sein auf drei Helfer reduzierte­s Team große Teile der 129,7 Kilometer langen Etappe arbeiten, besonders die Führung von Bergspezia­list Brandon McNulty dezimierte das Feld. Der US- Amerikaner belegte am Ende in Peyragudes sogar den dritten Platz.

Für den Glanzpunkt aus deutscher Sicht sorgte einmal mehr Simon Geschke. Mit über 23 Minuten Rückstand kam der Berliner ins Ziel, im Gepäck aber weitere Punkte für sein Bergtrikot. „ Mich treibt mehr der Kopf an als die Beine. Das Trikot ist eine große Motivation. Am Ende wird es sich durch ein paar Punkte entscheide­n“, sagte Geschke. Seine Träume von der

Fahrt in dem weißen Trikot mit den roten Punkten durch Paris am Sonntag werden immer realistisc­her. Seine härtesten Konkurrent­en sind allerdings die Hauptdarst­eller dieser Tour. Auf Vingegaard beträgt der Vorsprung zwölf Punkte, auf Pogacar 18.

 ?? BERTORELLO / AFP ?? 18. Etappe, Donnerstag 13.40 Uhr, Lourdes - Hautacam ( 143,2 km):
Zweikampf bis auf den letzten Meter: Tadej Pogacar ( links) gewinnt knapp vorm Tour- Führenden Jonas Vingegaard.
BERTORELLO / AFP 18. Etappe, Donnerstag 13.40 Uhr, Lourdes - Hautacam ( 143,2 km): Zweikampf bis auf den letzten Meter: Tadej Pogacar ( links) gewinnt knapp vorm Tour- Führenden Jonas Vingegaard.

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