Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Hunderte fliehen vor Feuer in der Toskana
Hitze hält weiterhin große Teile Italiens in Schach. Auch am Gardasee und an der slowenischen Grenze kämpft die Feuerwehr gegen die Flammen
In immer mehr italienischen Regionen brennt es. In der Toskana haben am Mittwoch Dutzende Feuerwehrleute weiter gegen einen großen Waldbrand nahe der Stadt Lucca gekämpft. Rund 500 Bewohner in der Gegend der Gemeinde Massarosa seien vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Auf einem Video aus der Nacht zum Mittwoch war zu sehen, wie die Flammen nahe einer Siedlung loderten und sich an Bäumen hochfraßen.
Einige Gastanks seien explodiert, erklärte Regionalpräsident Eugenio Giani. Mehrere Seiten der Brandfront hätten sich wegen starker Winde ausgedehnt. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mittlerweile mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort. Aus der Luft unterstützten vier Löschflugzeuge und ein Helikopter die Brandbekämpfung. Der Einsatz läuft bereits seit vergangenem Sonntag.
Feuer bedroht Mitarbeiter einer Mautstelle
Auch an der italienisch- slowenischen Grenze gingen die Löscharbeiten wegen eines Waldbrandes am Mittwoch weiter. Laut der Feuerwehr war ein Gebiet in der Gemeinde Doberdò südlich von Görz ( Gorizia) betroffen. Die Lage bessere sich, teilten die Rettungskräfte mit. Auf einem Video ist zu sehen, wie dichter Qualm aus den bewaldeten Hügeln aufsteigt, während Löschflugzeuge über den Brandstellen Wasser abwerfen.
Nach Angaben des Zivilschutzes in Friaul- Julisch Venetien ist das Feuer am Dienstag bei Monfalcone, einer Adriastadt nördlich von Triest, ausgebrochen. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, fünf Bedienstete seien an einer Mautstelle auf der betroffenen Autobahn in Sicherheit gebracht worden, als sich die Flammen genähert hätten.
Seit Wochen kämpfen Feuerwehrleute landesweit immer wieder gegen Wald- und Buschbrände. Nördlich des Gardasees etwa bringen die Flammen Mensch und Natur in Gefahr, weil die Einsatzkräfte die Feuer nicht unter Kontrolle bekommen.
Auf den Ferieninseln Sizilien und Sardinien herrscht örtlich eine erhöhte und mitunter auch die höchste Waldbrandwarnstufe. Die Feuer breiten sich wegen der seit geraumer Zeit anhaltenden Trockenheit oft schnell aus und werden von Winden angefacht. Hinter den Bränden steckt oft fahrlässiges Verhalten von Menschen oder Brandstiftung. In einigen italienischen Regionen gilt der Notstand wegen der Trockenheit. Viele Gewässer führen – verglichen mit den üblichen Pegelständen in dieser Jahreszeit – extrem wenig Wasser.