Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Bergkirche erstrahlt in neuen Farben
Ortsansässige Unternehmen unterstützen Renovierungsarbeiten des kleinen Gotteshauses in Tambach-Dietharz
Tambach-Dietharz. Kirchgänger, die in diesen Tagen die Bergkirche in Tambach-Dietharz betreten, werden es bemerken: Es riecht nach frischer Farbe und der Innenraum des Gotteshauses erstrahlt in hellem Licht. Pfarrer Lars Reinhardt freut sich, dass die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind.
Der Altarbereich erstrahlt nun in einem hellroten Ton, während die Kirchenwände in schlichtem Weiß gehalten sind. Im Gegensatz zu anderen Gotteshäusern im Landkreis Gotha sind in der Bergkirche keine biblischen Wandmalereien, Figuren und Altarkanzeln zu finden. Grund dafür mögen wohl auch die mehrmaligen Zerstörungen der kleinen Kirche im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg gewesen sein. Heute zeigt sich die Bergkirche nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten, auch durch die Unterstützung der Denkmalpflege und zahlreicher Sponsoren als ein schmuckes und intaktes Gotteshaus. Nicht nur bei den TambachDietharzer Kirchgängern sei die Bergkirche beliebt, sondern auch bei den Urlaubern und Touristen, wie Pfarrer Reinhardt bestätigte.
Innenausmalung kostete 30.000 Euro
Für die kürzlich erfolgte Innenausmalung musste die Kirchgemeinde einen Kostenaufwand von 30.000 Euro aufwenden. „Das war für uns ein schwieriges Unterfangen“, sagt Reinhardt. Deshalb sei er froh gewesen, in den beiden ortsansässigen Unternehmen Ejot und Jahn Mitstreiter gefunden zu haben. Beide Firmen unterstützen seit Jahren die Bergkirche. Und so war es auch diesmal. 5800 Euro spendete Ejot für die Malerarbeiten. Vor Ort machte sich kürzlich Geschäftsführer Mario Maiwald ein Bild von der Innenausmalung des Gotteshauses.
„Wir sind seit 30 Jahren am Standort in Tambach-Dietharz. Viele unserer Mitarbeiter sind hier getauft worden oder haben in der Bergkirche geheiratet“, erzählt Maiwald. Für Ejot war es selbstverständlich, der Kirchgemeinde bei ihrem Vorhaben unter die Arme zu greifen. „Es gehöre mit zur Beständigkeit in der Region“, so Maiwald.
Das sei bei der Firma Jahn nicht anders, betont Alexandra Jahn von der Personalleitung. Die Unternehmensleitung sponserte 3000 Euro. Alexandra Jahns Tochter feierte erst in der vergangenen Woche ihre Konfirmation in der Bergkirche. Pfarrer Reinhardt: „Weitere Gelder kamen von unserem Kirchengeld
und Spenden. Zudem beteiligten sich Kirchenkreis und die Vereinigte Kirchen und Klosterkamme.“
Doch das werden nicht die letzten Bauarbeiten am Haus gewesen sein. Wie Pfarrer Reinhardt, zu dessen Kirchenkreis auch die Gemeinden Petriroda, Georgenthal, Herrenhof und Hohenkirchen gehören,
bestätigte, brauche die Bergkirche dringend Toiletten und eine Teeküche. „Wir wollen das Konzertleben wieder aktivieren und dazu brauchen wir diese Sachen“, so Reinhardt. Dazu ist ein kleiner Anbau notwendig, der aber frühestens im nächsten Jahr erfolgen soll. Jetzt sollen sich alle an dem neuen Aussehen
im Altarbereich erfreuen. Zur Geltung kommen neben dem gotischen Flügelaltar um 1500, der aus der Werkstatt eines Meckenfelder Meisters stammt, auch der Taufstein aus dem Jahre 1560 und das Kreuz, welches die Eisenacher Kirche als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat.