Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Freunde und Spaß an böhmischer Blasmusik
Die einstige Jugendgruppe der Heimatkapelle Finsterbergen spielt zum silbernen Jubiläum auf
Gotha. Die Musikanten der Finsterberger Blasmusik (wohlgemerkt nicht die Heimatkapelle) frönen der böhmischen Spiel- und Klangart. An sich nichts Außergewöhnliches. Zusammensetzung, Alter und Historie der Formation schon. Es handelte sich ursprünglich um eine Jugendgruppe der Heimatkapelle Finsterbergen. Längst sind die einstmals Halbwüchsigen im stattlichen Mannesalter, wirken auch bei der Heimatkapelle mit, bestehen aber als eigenständige Gruppe fort, dies mittlerweile seit mehr als 25 Jahren.
Der 27. Februar 1997 ist das Gründungsdatum der Finsterberger Blasmusik. „Wir sind Kinder der in der Heimatkapelle zuerst Spielenden“, sagt Gründungsmitglied Markus Creutzburg, er zählt mittlerweile 39 Lenze.
Das silberne Bandjubiläum konnten die Blasmusikanten wegen Corona aber nicht gebührend feiern. Das wird am Samstag, 20. Mai, im Gasthaus „Zur Linde“in Finsterbergen nachgeholt – mit vier Stunden Tanzmusik. „Der Saal ist ausverkauft“, freut Markus Creutzburg über die Resonanz.
Er hatte als Zwölfjähriger begonnen, ein Instrument zu lernen, bei Siegfried Kühmel in der Stube. „Ich habe mir gesagt, das müssten noch ein paar Freunde mir gleichtun.“Mit Christoph Bader, den Brüdern Jan und Lars Beyer, Jens Faulstich (jetziger Leiter der Finsterberger Blasmusik), Martin Wabersich fanden die sich zusammen. Wenig später schlossen sich ihnen Thilo Gottschall und weitere jüngere Leute an.
„Wir treten auf, seitdem wir Instrumente gelernt haben“, sagt Creutzburg über ihre Anfänge. Kaum hatten sie sechs, sieben Stücken einstudiert, gaben sie ihr erstes Ständchen, im Mai 1997 dem damaligen Jubilar Alfred Beyer.
Puste für Kommers, Ständchen und Frühschoppen
Ob Familienfeiern, Hochzeiten oder Geburtstage, wir machen alles. Markus Creutzburg, Gründungsmitglied der Finsterberger Blasmusik, über das Auftrittsspektrum der ehemaligen Jugendgruppe der Heimatkapelle
Sie spielen in der Region zur Kirmes auf, begleiten Kommers, Ständchen beim Dorfrundgang und haben noch Puste für den Sonntag-Frühschoppen. „Ob Familienfeiern, Hochzeiten oder Geburtstage, wir machen alles“, umreißt Creutzburg das Spektrum. Seit mehr als zehn Jahren ist das Finsterberger Oktoberfest ihre Hausmarke.
Der Spaß am gemeinsamen Musizieren halte sie zusammen. Mit böhmischer Blasmusik setzen sie andere Akzente als die Heimatkapelle. „Wir machen mehr Traditionelles“, sagt Creutzburg. Seit mehr als 25 Jahren treten sie damit gegen die landläufige Meinung an, dass Blasmusik nur etwas für ältere Semester sei. Der Zuspruch zum Jubiläumsfest – zwischendurch mischt DJ Veit Eyck andere Klänge ein – dürfte das bestätigen.