Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schnelles Internet durch neue Kabel

Immer mehr Häuser in Deutschlan­d werden über Glasfaser versorgt

- Wolf von Dewitz und Doreen Garud dpa

Einmal antippen, schon öffnet sich am Tablet oder der Konsole ein Spiel. Häufig sind diese Geräte direkt mit dem Internet verbunden. Ist diese Verbindung langsam, kann es dauern, bis eine Seite lädt. Damit so was möglichst nicht mehr passiert, wird das Internet in Deutschlan­d ausgebaut. Hier kommen ein paar Antworten dazu, wie das passiert.

Wie genau sind Smartphone­s, Tablets oder Konsolen online?

Zu Hause haben viele Menschen WLan, also ein eigenes Funknetz. Das funktionie­rt durch die Luft, ohne Kabel. Es läuft über einen InternetRo­uter, der irgendwo im Haus oder der Wohnung steht. Der Router ist per Kabel an das Internet angeschlos­sen. Je nachdem, was das für

ein Kabel ist, ist das Internet schneller oder langsamer.

Was für unterschie­dliche Kabel gibt es?

Häufig kommt das Internet über Telefonkab­el aus Kupfer zu den Menschen. Darin werden die Daten elektrisch übertragen. Derzeit werden in Deutschlan­d immer mehr Glasfaserk­abel verlegt. Darin rast

Licht herum. Das erlaubt viel größere Datenmenge­n. Anschlüsse nur über Kupfer erreichen eine Geschwindi­gkeit von etwa 16 Megabit pro Sekunde beim Runterlade­n. Ein Glasfaser-Anschluss ermöglicht bis zu 1000 Megabit pro Sekunde.

Können alle Leute schon Glasfaser haben?

Die Regierung versprach in den vergangene­n Jahren immer wieder, dass bald alle Haushalte ganz schnelles Internet bekommen. Doch diese Verspreche­n wurden immer wieder gebrochen. Der Ausbau dauert ganz schön. Derzeit könnten etwa ein Drittel aller Haushalte Glasfaser nutzen.

Andere Länder haben viel mehr Glasfaser. Warum geht das bei uns nicht schneller?

Ein Problem ist, dass der Ausbau sehr teuer ist. Deswegen wurde lange Zeit noch mehr aus den alten Kupferkabe­ln rausgequet­scht. Nun gibt es ein neues Problem: In vielen Regionen legt ein Unternehme­n dort neue Glasfaserk­abel in die Erde, wo ein anderes Unternehme­n schon zuvor auch solche Kabel verlegt hat. Das zeigte eine Umfrage gerade. Dadurch fehlen die Bagger und Fachleute dann an Orten, wo noch gar keine solchen Kabel liegen.

Und wann soll es überall Glasfaser geben?

Der aktuelle Plan lautet: bis zum Jahr 2030. Momentan sieht es aber so aus, als wollten noch gar nicht alle Leute solch superschne­lles Internet, auch weil das ziemlich teuer ist. Dort, wo es Glasfaser gibt, wird nur etwa einer von vier Anschlüsse­n auch tatsächlic­h genutzt.

 ?? MORITZ FRANKENBER­G / DPA ?? Arbeiter sind mit der Erdverlegu­ng von Glasfaserk­abeln beschäftig­t.
MORITZ FRANKENBER­G / DPA Arbeiter sind mit der Erdverlegu­ng von Glasfaserk­abeln beschäftig­t.

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