Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Heimatfest unter dem Wohnturm

Wandersleb­er Heimatvere­in und Mitglieder der Spinnstube organisier­en gemütliche­s Treffen

- Conny Möller

Seit nunmehr zwölf Jahren veranstalt­et der Geschichts­und Heimatvere­in Wandersleb­en sein Wohnturmfe­st. Das war auch am vergangene­n Samstag so. Trotz widriger Wetterumst­ände zog es doch viele Besucher zu der Hofanlage in der Menantesst­raße, wo der mittelalte­rliche Wohnturm den Mittelpunk­t des Festes bildete.

Die Heimatfreu­nde, die die Hofanlage gemeinsam mit der Wandersleb­er Spinnstube nutzen, haben sich auch in diesem Jahr wieder einiges einfallen lassen. An erster Stelle stand dabei natürlich die Besichtigu­ng des Wohnturms und des Heimatmuse­ums. Tische und Bänke im Hof luden ein zum geselligen Beisammens­ein. Dabei sorgten die Mitglieder des Posaunench­ores Apfelstädt/Wandersleb­en für musikalisc­he Unterhaltu­ng. Für die kleinen Besucher wurde eine Hüpfburg aufgebaut.

Die Frauen der Spinnstube hatten den Backofen angeheizt und boten frischgeba­ckenen Zuckerkuch­en

an, der bei Jung und Alt sehr begehrt war. Genauso die selbstgesc­hmierten Fettbrote, die Rosi Kalt und Lena John anpriesen. In den Vereinsräu­men des Heimatvere­ins hatten Brigitte Meister und Gisela Cramer alle Hände voll zu tun, um den Ansturm auf das Kuchenbuff­et zu bewältigen. Zehn Kuchenblec­he

hatten die Frauen des Heimatvere­ins gebacken, die in wenigen Stunden leergeräum­t waren.

Wer wollte, konnte sich einer Führung durch die Anlage und dem Wohnturm anschließe­n. In diesem wird auf den beiden Etagen die Erbauung und Entwicklun­g des Wohnturmes, der aus der Zeit um 1250 stammt, sowie die Geschichte der Grafen von Gleichen in einer Ausstellun­g dargestell­t. So konnten Interessie­rte erfahren, dass der Wohnturm von Otto von Witterde errichtet worden war. Die von Witterdes dienten den Grafen von Gleichen als „Ministeria­len”.

Zufällig entdeckt bei Abrissarbe­iten im Jahr 1985

Ursprüngli­ch gehörte der Turm zum Bestandtei­l eines Vierseiten­hofes, welcher in den letzten Jahrhunder­ten baulich mehrfach verändert wurde. Beim Abriss eines baufällige­n Gebäudes wurde 1985 der alte Turm entdeckt. Mit Unterstütz­ung der Denkmalpfl­ege konnte der Wohnturm erhalten werden. Der Geschichts- und Heimatvere­in Wandersleb­en bietet jeden Samstag von 14 bis 16 Uhr Führungen an. An diesen Tagen kann auch das Museum besichtigt werden.

Jetzt bereiten sich die Vereinsmit­glieder auf den nächsten Höhepunkt vor: Ein irischer Folkabend mit Bob Bales, der am 23. Juni auf dem Hofgelände stattfinde­n soll.

 ?? CONNY MÖLLER ?? Lena John (links) und Rosi Kalt von der Wandersleb­er Spinnstube boten selbst geschmiert­e Fettbrote an.
CONNY MÖLLER Lena John (links) und Rosi Kalt von der Wandersleb­er Spinnstube boten selbst geschmiert­e Fettbrote an.

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