Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Pflanzaktion in Gotha reicht nicht
Leserpost: Naturgebiet des Krahn- und Kriegbergs regelrecht zerstört
Zum „Guten Morgen“von Mittwoch, 17. Mai, zum Thema Froschkonzert und Naturschutz bemerken Eheleute aus Gotha kritisch, dass es um Rückzugsorte für Lurche auf dem Krahnberg schlecht bestellt ist, dass die von Kettenfahrzeugen „tiefgefahrenen Kuhlen der Sowjets“kaum noch Rückzugsorte bieten. Sie schreiben: Leider ist die Realität auf dem Krahnberg eine ganz andere: Klar gibt es einige „Kuhlen“auf dem Krahn- und Kriegberg, jedoch sind diese schon seit langem fast immer trocken – und beherbergen kaum noch „Lurche und Frösche“. Zusätzlich werden aber schon seit einigen Jahren massive Baumfällarbeiten auf dem Krahnberg durchgeführt und die dazu vermeintlichen Wirtschaftswege regelrecht durch die „Kettenfahrzeuge und BaumErntemaschinen“zerstört, so dass weder Frösche, Lurche noch Menschen diese natürlich richtig nutzen noch begehen können. Und die Wasseransammlungen darauf sind definitiv für die Lurche keinesfalls als „Rückzugsorte“geeignet.
Es ist wirklich erschütternd, dass auf dem Krahnberg und Umgebung trotz einer klaren Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 39) bis zum 8. Mai 2023 Bäume weiterhin gefällt wurden, obwohl dieses während der Brut- und Nistzeit vom 1. März bis zum 30. September eindeutig verboten ist. Gleichwohl wurden der Wald und viele Wege regelrecht zerstört und der Boden
massiv verdichtet, so dass man als Resultat weder die Frösche und Kröten sehen und hören konnte/ kann.
Und auch viele Vögel singen nicht mehr, weil sie aus diesen Brutgebieten durch Baumfällungen in nicht genehmigten Zeiten regelrecht in
den letzten Jahren vertrieben wurden, zum Beispiel Pirole, Grasmücken, Nachtigallen, Limikolen (Regenpfeiferartige – Anmerkung der Redaktion) und andere früher vorhandene Vogelarten.
Es ist wirklich schade, dass das eigentlich wunderbare Natur-Gebiet
des Krahn- und Kriegbergs direkt nahe Gotha (unser Grünes Herz) schon seit einigen Jahren und weiterhin derzeit „hemmungslos“und „gesetzeswidrig“regelrecht zerstört wird.
„Wir“würden uns sehr freuen, wenn der Naturschutzbund und die Journalisten
dieser Zeitung sich für unsere herrlichen Naturgebiete direkt um Gotha herum inhaltlich engagieren könnten! Nur einige neue Bäume pflanzen im Stadtgebiet Gotha und die Freude über die aktuellen Frösche wären keine echten Alternativen für eine naturgerechte
Pflege unserer wunderbaren Umgebung!
Ann-Mari und Joachim Hommel, Gotha
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