Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Favorit und Außenseite­r

Fußball: Wacker Gotha II und Remstädt am Montag im Kreispokal-Halbfinale gefordert

- Thomas Rudolph und Mike El Antaki

Richard Kirchner blickt wieder nach vorn. Ärgerlich sei der Lapsus am vergangene­n Wochenende gewesen. „Aber den haben wir intern aufgeklärt und abgehakt“, sagt der Trainer des Fußball-Kreisoberl­igisten Wacker Gotha II. Die Kreisstädt­er hatten die Fünf-TageRegel nicht beachtet und gegen Ruhla mit Georgian-Armando Simin einen Spieler der Ersten auflaufen lassen, der auch noch prompt zwei Tore zum 4:0 beisteuert­e. Der sofort nach Spielende eingelegte Protest der Gäste dürfte wohl Erfolg haben, Wacker ist damit um drei sichere Punkte gebracht.

Große Auswirkung­en auf die Liga hat das Versehen hingegen nicht. Der Aufsteiger spielt eine ganz sichere Runde und steht mit Platz drei gut da. Mit der Meistersch­aft wird es wohl nichts mehr werden – dafür winkt aber der Titel im Kreispokal, wo die Gothaer im Halbfinale stehen und mit dem Kreisligis­ten Eintracht Eisenach (Siebter der Staffel 2) das scheinbar einfachste Los gezogen haben. Spieltermi­n ist Pfingstmon­tag um 14.30 Uhr.

„Jeder, der im Halbfinale steht, hat sich das verdient. Wir gehen die Sache mit Demut an“, sagt Kirch

ner, der die Favoritenr­olle für sein Team bestätigt. „Wenn wir unsere spielerisc­hen Möglichkei­ten auf den Platz bringen, sollten wir die bessere Mannschaft sein. Aber wir dürfen die Eisenacher auch nicht mit jeder Minute stärker machen. Ich erwarte, dass sie eng an unseren Leuten stehen“, sagt der Trainer.

Ärgerlich: Gleich beide Stammsechs­er fallen ihm am Montag aus. Unterstütz­ung wird es deshalb aus der Ersten geben – diesmal aber mit intensiver Gesamtprüf­ung des Kaders samt deren Einsatzzei­ten, um eine ähnlich ärgerliche Überraschu­ng zu vermeiden. Denn die Wackeren verloren in dieser Saison schon einmal eine Partie am grünen Tisch, da beim 2:2 in Gospenroda gegen die Stammspiel­erregelung verstoßen wurde. Unabhängig davon „sollte unser Anspruch das Finale sein“, blickt Kirchner voraus.

Die Gäste sehen sich klar als Außenseite­r, bewiesen aber in der Vorrunde mit dem 2:1-Sieg über Kreisoberl­igist Vacha, dass sie zu Überraschu­ngen fähig sind. Zudem ist mit dem Kommen des Ex-Eisenacher­s Tomislav Renic ein Aufwärtstr­end verbunden. Ob dieser für Gotha reicht, bleibt aber abzuwarten.

Remstädt als Außenseite­r, Mosbach mit Hiobsbotsc­haft

Im zweiten Halbfinale möchte Kreisligis­t Fortuna Remstädt zur gleichen Zeit dem Mosbacher SV ein Bein stellen. Das Team um Lutz Ehrhardt kennt den Kontrahent­en gut, gewann dieser doch vor einem Jahr auf deren Platz den Kreispokal gegen Gerstungen. „Das schwierigs­te Los von allen. Ich persönlich hätte mir lieber Wacker II gewünscht, weil wir gegen sie immer gut aussahen und besser zurechtkom­men“, sagt Ehrhardt, der die Favoritenr­olle dem Kreisoberl­igisten zuschreibt.

Die Mosbacher haben unmittelba­r vor dem Pokalduell eine echte Hiobsbotsc­haft erhalten. Diese passierte im Kreisoberl­igaspiel in Bischofrod­a. Über 70 Minuten im Fußball-Kreisoberl­igaspiel in Bischofrod­a waren gespielt, der Mosbacher SV führte mit 7:1, als die Stimmung plötzlich umschlug und die schon siegestrun­kenen Gästefans urplötzlic­h mucksmäusc­henstill wurden. Der Grund: Andy von Roda war fast an der eigenen Eckfahne nach einem Zweikampf zu Boden gegangen. Sofort hielt sich der Kapitän das linke Knie und schlug die Hände vor das Gesicht. Der 33-Jährige musste ausgewechs­elt werden. Tags darauf bestätigen sich die schlimmste­n Befürchtun­gen. Bei der Untersuchu­ng in der Erfurter Sportklini­k wurde ein Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie diagnostiz­iert.

Für den MSV, der am Samstag in einem Nachholer der Liga gegen Schweina II gefordert ist, ist von Rodas drohender monatelang­er Ausfall eine Hiobsbotsc­haft. Gerade war der Familienva­ter, der einst beim FC Rot-Weiß Erfurt von D- bis A-Junioren den Nachwuchs durchlief und später mit dem FC Eisenach in die Oberliga aufstieg, in bestechend­er Form. In den vergangene­n fünf Partien hatte er jeweils seine Treffsiche­rheit unterstric­hen. In Bischofrod­a verwandelt­e er vor der Pause nervenstar­k zwei Elfmeter. Es waren seine Saisontore 16 und 17.

 ?? CHRISTIAN HEILWAGEN ?? In Remstädt ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Torjäger Danny Krumbein (grünes Trikot), dem in der Liga schon 40 Tore gelangen.
CHRISTIAN HEILWAGEN In Remstädt ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Torjäger Danny Krumbein (grünes Trikot), dem in der Liga schon 40 Tore gelangen.
 ?? MIKE EL ANTAKI ?? Franz Fiedler (am Ball) möchte mit Wacker ins Finale.
MIKE EL ANTAKI Franz Fiedler (am Ball) möchte mit Wacker ins Finale.

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