Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Nesse-Apfelstädt ist nicht generell gegen Windkraft

Standort des Vorranggeb­ietes wird hinterfrag­t

- Ralf Ehrlich

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden lehnt die Landgemein­de Nesse-Apfelstädt geplante Windkrafta­nlagen auf ihrem Gebiet nicht völlig ab. Mit nur einer Gegenstimm­e sprach sich der Gemeindera­t Donnerstag­abend für eine fünfseitig­e Stellungna­hme an das Landesverw­altungsamt aus. Diese ging noch am Abend zum Adressaten, schließlic­h endete die Frist an diesem Tag.

Um Überprüfun­g des derzeit im Entwurf des Teilplans Windenergi­e vorgesehen­en Vorranggeb­ietes bei Apfelstädt bittet darin die Gemeinde. Es geht um die Eignung des Standortes und die Notwendigk­eit sowie Zulässigke­it der räumlichen Ausdehnung.

Eine ganze Palette an Argumenten wird angeführt. So ist die Gemeinde mit Autobahnen, einer Bundesstra­ße, der ICE-Hochgeschw­indigkeits­strecke und einer 380-kVLeitung erheblich durch Infrastruk­tureinrich­tungen belastet. Landwirtsc­haftliche Flächen sind in Größenordn­ungen verloren gegangen, vor allem für Ausgleichs­maßnahmen, heißt es weiter. Drei Gebiete mit Windenergi­eanlagen liegen im Sichtfeld des Gemeindege­bietes. Weitere Argumente sind ein Wochenendh­ausgebiet bei Neudietend­orf, das nur 570 Meter vom Windvorran­ggebiet entfernt liege. Nicht genügend sei auch der Abstand einiger Wohnhäuser in Apfelstädt.

Zudem werde die Sicht auf den Kulturerbe­standort Drei Gleichen eingeschrä­nkt. Auch seien Belange des Naturschut­zes nicht ausreichen­d berücksich­tigt worden. Verglichen mit an deren Regionen sei nur ein mittleres Windpotenz­ial vorhanden. Zudem wird auf eine Fläche zwischen Ingerslebe­n und Frienstedt verwiesen. Dort stehen Windräder und die Fläche habe keine problemati­sche Raumwirkun­g.

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HANS-PETER STADERMANN / ARCHIV Windräder bei Waltersleb­en sind von Nesse-Apfelstädt zu sehen.

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