Thüringische Landeszeitung (Gotha)
„Haben einen guten Lauf “
Wacker-Trainer Norman Bonsack spricht über Gothas Erfolgsserie
Die Landesklasse-Fußballer des FSV Wacker Gotha schwimmen derzeit auf einer Erfolgswelle. Wir sprachen mit Trainer Norman Bonsack über die aktuelle Lage und das Verhältnis zur Zweiten.
Vier Siege in Folge – was macht den FSV Wacker momentan so erfolgreich?
Erstmal muss man sagen, dass wir einen guten Lauf haben. Das Selbstverständnis, Spiele dominieren zu wollen, ist da. Außerdem sind auf den Schlüsselpositionen seit geraumer Zeit alle an Bord. Wir können immer wieder größtenteils die gleichen Leistungsträger aufbieten. Das merkt man auf dem Platz, wenn wir volle Qualität im Kader haben.
Kommt am Samstag gegen Sonneberg Nummer fünf hinzu?
Das will ich schwer hoffen. Wir sind schon bestrebt, Sonneberg zu schlagen, aber es wird nicht einfach. Wir müssen wieder fokussiert an die Sache gehen, aber das machen wir bei jedem Spiel.
Was läuft nun anders als im Frühjahr, als man mehrere Niederlagen am Stück kassierte?
Das kann ich gar nicht so einfach sagen. Wir machen gar nichts anders, und rückwirkend betrachtet hätten wir die meisten Spiele damals auch gewinnen können, aber wir waren nicht konsequent genug. Der Fokus auf die Abläufe, die wir im Winter noch einmal nachjustiert haben, fruchten nun besser. Dazu kommt die angesprochene breitere Personaldecke der Führungsspieler.
Wie ärgerlich ist es im Nachgang, so viele Punkte gegen vermeintlich einfache Gegner liegengelassen zu haben?
Brutal. Das Ärgernis hat sich auch nicht gelegt. Es hat uns damals genauso geärgert wie jetzt. Wenn ich an die Heimspiele gegen Bad Salzungen oder Erlau denke – das sind
Spiele, die wir einfach hätten gewinnen müssen.
Meiningen ist die Meisterschaft wohl nicht mehr zu nehmen. Platz zwei ist aber auch ein lohnendes Ziel?
Absolut. Man muss neidlos anerkennen, dass Meiningen keine Luft heranlässt. Auch die engen Spiele ziehen sie durch, deshalb stehen sie verdient da oben. Unser Ziel, in die Spitzengruppe hineinzuwollen, ist aber nach wie vor da. Dass wir nach oben schielen wollten, ist kein Geheimnis. Aber wir haben uns in den Top 3 festgesetzt und ein kleines Polster auf Rang vier. Platz zwei wäre aber dennoch schön, deshalb wird das Spitzenspiel nächste Woche in Borsch so interessant.
Die Zweite hat den Klassenerhalt noch nicht sicher. Wird es nun dauerhaft mehr Unterstützung geben?
Das haben wir schon immer unabhängig vom Tabellenstand gemacht. Spieler, die aus Verletzungen kommen, Spielpraxis brauchen oder es nicht in den Kader der Ersten schaffen, sollen bei der Zweiten Spielminuten sammeln. Persönlich glaube ich nicht, dass die Zweite absteigt. Die Punkte werden sie noch holen. Und obwohl viele Schlüsselspieler fit sind, ist der Kader unserer Ersten nicht so groß. Wir haben selbst fünf, sechs Verletzte, die bis Saisonende ausfallen. Lukas Kehr hat sich beispielsweise einen Kreuzbandriss zugezogen und wird uns lange fehlen.