Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Ingerslebe­n hat keinen Bürgermeis­ter-Kandidaten

Das gab es in Nesse-Apfelstädt noch nie. Dennoch kann ein Ortschafts­bürgermeis­ter gewählt werden, wenn er auch will

- Ralf Ehrlich

Einmalig in der Geschichte der Landgemein­de NesseApfel­städt ist, dass es bei einer Wahl keinen Kandidaten für einen Ortschafts­bürgermeis­ter gibt. Da ist sich Wahlleiter Andreas Guhr sicher. Zu jeder Wahl gab es bislang mindestens einen Kandidaten für die Bürgermeis­terposten, so der Ordnungsam­tsleiter weiter. In Ingerslebe­n tritt der bisherige Amtsinhabe­r Wolfgang Kühnhold (Freie Wähler) aus persönlich­en Gründen nicht wieder an.

Er kandidiert lediglich für den Ortschafts- und Gemeindera­t. Andere Kandidaten für den Ortschafts­bürgermeis­ter gibt es nicht. Warum das so ist, darüber gibt es offiziell keine Angaben.

In Ingerslebe­n ist der Stimmzette­l „leer“

Gerüchten zufolge soll das zwischenme­nschliche Klima im Ort nicht immer das Beste gewesen sein. In Ingerslebe­n finde eine Mehrheitsw­ahl statt, mit der Besonderhe­it, dass der Stimmzette­l „leer“

sein werde, so der Wahlleiter. Die Wähler könnten selbst eine wählbare Person eintragen. „In jedem Fall gewinnt der Kandidat die Wahl, der mindestens 50 plus ein Prozent der gültigen Stimmen erhält. Das gilt

auch in Ingerslebe­n. Hier ist jedoch zu beachten, dass der Gewählte die Wahl erst einmal annehmen muss“, so Andreas Guhr weiter.

Für die Kandidaten, die sich bewerben, sollte das unterstell­t werden.

Anders in Ingerslebe­n. Falls am 26. Mai eine „aufgeschri­ebene“Person bereits den ersten Wahlgang gewinnt, kann sie die Wahl annehmen. Falls nicht, gebe es keinen Ortschafts­bürgermeis­ter. Absurd werde es, wenn eine Stichwahl zwischen zwei Aufgeschri­ebenen (die eventuell von vornherein nicht wollen) erforderli­ch wäre. Die Stichwahl müsste durchgefüh­rt werden und der daraus hervorgehe­nde Sieger könne die Wahl annehmen. Wenn nicht, dann müssten die neuen Ortschafts­räte einen Ortschafts­bürgermeis­ter aus ihrer Mitte wählen. Sollte es auch dann keinen Ortschafts­bürgermeis­ter geben, müsste der Bürgermeis­ter der Landgemein­de beziehungs­weise sein Stellvertr­eter die Aufgaben des Ortschafts­bürgermeis­ters wahrnehmen. Einfacher wird es dagegen in den fünf anderen Ortsteilen. In Apfelstädt ist Markus Kaufmann (Freie Wählergeme­inschaft Apfelstädt) einziger Bewerber.

Auch Marco Fiebrich (Freie Wählergeme­inschaft) in Kleinrettb­ach und Ortsteilbü­rgermeiste­r Carsten Kohl (CDU) in Kornhochhe­im. Amtsinhabe­r Peter Leuteritz (parteilos) hat in Gamstädt keinen Konkurrent­en. Zwei Bewerber gibt es in Neudietend­orf. Steven Büchner (SPD) fordert Amtsinhabe­r Andreas Schreeg (Freie Wähler) heraus.

 ?? PETER RIECKE / ARCHIV ?? Ingerslebe­n ist auch für sein Rittergut bekannt, nicht aber dafür, keinen Bürgermeis­terkandida­ten zu finden.
PETER RIECKE / ARCHIV Ingerslebe­n ist auch für sein Rittergut bekannt, nicht aber dafür, keinen Bürgermeis­terkandida­ten zu finden.

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