Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Perthes-Haus wird abgerissen
Es handelt sich dabei um eine Ersatzvornahme zur unmittelbaren Gefahrenabwehr
Friedrichroda. Bei dem jetzt begonnenen Abriss des Perthes-Hauses in Friedrichroda handelt es sich um eine Ersatzvornahme zur unmittelbaren Gefahrenabwehr. Das erklärt das Landratsamt auf eine Anfrage unserer Zeitung. Wie am 8. Mai berichtet, wird das Haus, in das 1837 Friedrichrodas erster Kurgast, Friedrich Perthes, eingezogen war, derzeit abgerissen. Das habe die Untere Bauaufsichtsbehörde im Landratsamt in Auftrag gegeben.
„Kosten für Ersatzvornahmen werden den Eigentümern in Rechnung gestellt. Aufgrund des laufenden Verwaltungsverfahrens können wir keine detaillierten Auskünfte erteilen“, teilt die Kreisverwaltung dazu mit. Der Abbruch eines Kulturdenkmals bedürfe einer denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis nach Paragraf 13 des Thüringer Denkmalschutzgesetzes.
Die Untere Denkmalschutzbehörde entscheide über einen solchen Antrag nach Anhörung der Denkmalfachbehörde. Die Stadt Friedrichroda hatte auf Anfrage unserer Zeitung dazu erklärt, dass sie im Vorfeld sehr kurzfristig vom Landratsamt angeschrieben worden war, ob sie als Stadt aufgrund der Historie des Gebäudes eine Eigentumsübernahme in Erwägung ziehen würden. Ausschuss und Bürgermeister Thomas Klöppel (parteilos) hatten das wegen der Kurzfristigkeit und der anstehenden Bürgermeisterund Stadtratswahl abgelehnt.
„Wir können verständlicherweise nicht innerhalb von zwei Wochen eine Eilentscheidung treffen, die die Stadt über die Folgejahre finanziell massiv belasten würde“, so Monika Siede, die geschäftsführende Beamtin der Stadtverwaltung.