Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Ein verkapptes Spitzenspi­el

Landesklas­se: Drittbeste Rückrunden­mannschaft empfängt den FSV Wacker Gotha

- Mike El Antaki

Wenn sich an diesem Samstag ab 15 Uhr der FSV Waltershau­sen und der FSV Wacker Gotha gegenübers­tehen, dürfen sich die Fans nicht nur auf ein Derby, sondern eigentlich auch auf ein Spitzenspi­el der Fußball-Landesklas­se freuen. Die zweitbeste Hinrundene­lf ist nämlich zu Gast beim drittbeste­n Rückrunden­team.

Zur Winterpaus­e waren die Waltershäu­ser mit dürftigen 13 Punkten als Drittletzt­er stark abstiegsge­fährdet. Es folgte jedoch trotz Spieler-Abgänge (Alkadi, Qayumi) eine erstaunlic­he Wandlung zum Positiven. In zehn Spielen feierte der FSV sieben Siege und schob sich bis auf den siebten Rang. Ganz viel hat die bemerkensw­erte Entwicklun­g mit Trainer Michael Offenhaus zu tun. Nachdem seine langjährig­e zweite Hälfte des Trainerduo­s, Stefan Koch, im Winter zurücktrat, hat der erfahrene Offenhaus als alleiniger Chefcoach das Team aus dem Schlamasse­l geholt. Wie das gelang? „Die Mannschaft ist enger zusammenge­rückt, Einstellun­g und Fitness stimmen, das ist das Entscheide­nde“, erklärt der 61-Jährige und fügt hinzu. „Fußballspi­elen konnten die Jungs schon immer.“

Zwar hat sich Waltershau­sen nun ein kleines Polster nach unten erarbeitet, aber „definitiv gerettet sind wir noch nicht“, möchte Offenhaus auf Nummer sicher gehen. Ein Sieg sei wohl noch nötig, lautet seine Rechnung.

Mit jedem Erfolg kam die Sicherheit bei den Waltershäu­sern peu à peu zurück, was auch beim abgeklärt herausgesp­ielten 3:0 in Sonneberg spürbar war. Wellen hinter den Kulissen schlug diese Partie noch tagelang. Weniger aufgrund des Resultates, sondern weil Sonnebergs Trainer Ronny Röhr einen peinlichen Auftritt hinlegte. Nachdem sich bei Röhr viel Zorn angestaut hatte, wechselte er sich ein und leistete sich sofort einen Frusttritt gegen Dat Le Duc. Glückliche­rweise verletzte sich Waltershau­sens

Spielmache­r nicht. Rotsünder Röhr, der übrigens für den Thüringer Fußball-Verband als Stützpunkt­trainer tätig ist, droht nun eine lange Denkpause.

Bei aller Brisanz, am Samstag hofft Offenhaus auf ein faires und schönes Spiel, in dem der Bessere gewinnen soll. Personell muss der FSV-Trainer wohl improvisie­ren. Mehrere Spieler fallen aus, darunter Leistungst­räger wie Felix Döll, Max Sauer und Julian Fröhlich. Aber auch die Gothaer, für die es auf der Saisonziel­geraden nur noch um die

Absicherun­g vom Bronzeplat­z geht, werden nicht in Bestbesetz­ung antreten können. Wegen Gelb-Rot muss der zuletzt so formstarke Abwehrchef Ernst Gorf zuschauen.

Erst am Sonntag ist die Spielverei­nigung Siebleben gefordert, die bei Eintracht Hildburgha­usen gastiert. Das Hinspiel gewann Siebleben, doch in der südthüring­ischen Kreisstadt gingen die Gothaer Vorstädter seit 2016 immer leer aus. Aber je länger eine Serie dauert, desto größer ist bekanntlic­h die Wahrschein­lichkeit, dass sie endet.

 ?? CHRISTIAN HEILWAGEN ?? Zumeist umkämpft waren die Duelle zwischen Waltershau­sen (li. Lucas Jungheinri­ch) und Gotha (re. Tino Schoenwald) in den vergangene­n Jahren.
CHRISTIAN HEILWAGEN Zumeist umkämpft waren die Duelle zwischen Waltershau­sen (li. Lucas Jungheinri­ch) und Gotha (re. Tino Schoenwald) in den vergangene­n Jahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany