Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Zahl der Bankfilial­en sinkt unter 20.000

Netz wird weiter ausgedünnt – viele Kunden vermissen nichts

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In Deutschlan­d gibt es erstmals weniger als 20.000 Bankfilial­en. 19.501 mit Mitarbeite­rn besetzte Standorte betrieben Banken und Sparkassen hierzuland­e Ende Dezember noch, wie die Bundesbank am Montag mitteilte. Das waren 945 beziehungs­weise 4,6 Prozent weniger als vor Jahresfris­t. „Die zunehmende Verbreitun­g des Online-Bankings sowie der weiterhin bestehende Kostendruc­k führten zu einer Verschlank­ung des Filialnetz­es in quasi allen Banksektor­en“, stellte die Bundesbank fest.

Weil viele Menschen Bankgeschä­fte am heimischen Computer oder per App auf dem Smartphone erledigen, dünnen Geldhäuser seit Jahren ihr teures Filialnetz aus und versuchen abseits von festen Standorten ihre Präsenz in der Fläche aufrechtzu­erhalten: beispielsw­eise durch Videoberat­ung, Beratungsc­enter mit längeren Öffnungsze­iten auch am Sonnabend, mit Sparkassen­bussen oder geteilten Filialen über Institutsg­renzen hinweg. In einer jüngst veröffentl­ichten Umfrage des Digitalver­bandes Bitkom sagte knapp die Hälfte (49 Prozent) der 1004 Befragten, ihnen würde „nichts fehlen“, wenn es gar keine Bankfilial­en mehr gäbe.

Unterdesse­n ließ den aktuellen Bundesbank-Zahlen zufolge das Tempo bei den Filialschl­ießungen im vergangene­n Jahr nach. In den Corona-Jahren 2021 (2388 Zweigstell­en geschlosse­n) und 2022 (1266) hatte die Pandemie den Trend zum Online-Banking verstärkt, was letztlich zu einem deutlich höheren Prozentsat­z an Filialschl­ießungen führte. Reine Automatens­tandorte werden in der Statistik nicht berücksich­tigt. Die meisten Zweigstell­en betreiben der Bundesbank zufolge die Sparkassen und Landesbank­en mit 7104 Standorten Ende vergangene­n Jahres. Die Genossensc­haftsbanke­n, zu denen unter anderem die Volks- und Raiffeisen­banken zählen, kommen auf 6588 Filialen.

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DPA Die Pandemie hat den Trend zu Online-Banking verstärkt.

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