Thüringische Landeszeitung (Gotha)
„Es ist eine super Herausforderung“
Tom Dziony (40) spricht über seine neue Aufgabe als Fußball-Trainer beim Thüringenliga-Meister FC An der Fahner Höhe
Dachwig. Der FC An der Fahner Höhe hat einen Nachfolger für das am Saisonende scheidende Trainerduo Tobias Busse und Christian Heim gefunden. Tom Dziony, bisher CoTrainer beim Thüringenliga-Konkurrenten FSV Ohratal, übernimmt das Amt zur neuen Saison. Wir sprachen mit dem 40-Jährigen, der gebürtig aus Görlitz kommt und die B-Lizenz innehat, über die neue Herausforderung.
Vom Co-Trainer beim FSV Ohratal zum Haupttrainer beim FC An der Fahner Höhe. Klingt nach einer tollen Herausforderung für Sie?
Es ist eine super Herausforderung. Andererseits war und bin ich in meiner Zeit in Ohrdruf nicht wirklich in einer Co-Trainer-Situation. Das war im ersten Jahr mit Dominik Müller so und ist jetzt mit Dirk Huber so. Es waren zwei schöne Jahre mit vielen Erfahrungen, an denen ich wachsen konnte. Deshalb möchte ich mich auch recht herzlich für das Vertrauen und den respektvollen sowie ehrlichen Umgang miteinander bedanken. Vor allem Ronny Koch möchte ich hier erwähnen. Das ist nicht selbstverständlich. Natürlich gilt das auch für die Mannschaft, die ich in nächster Zeit noch einmal zu einer Feier einlade, um mich erkenntlich zu zeigen. Da wird vielleicht auch ein Tränchen fließen, da alle ein Stück Familie geworden sind. Jetzt kommt für mich ein etwas größerer Schritt, auf den ich mich sehr freue. Ich komme zu einem Verein, der sehr aufgeräumt ist, tolle Arbeit geleistet hat und ein super Team hinter sich weiß. Man kann stolz sein, wenn man die Rolle als Trainer ausführen darf.
Wie kam der Kontakt nach Dachwig zustande?
Ganz klassisch über ein Telefonat. Ich kenne den Sportlichen Leiter des Nachwuchses, Jan Niedlich, der meinen Namen in die Runde geworfen hat. Vor etwa drei Wochen haben wir uns zusammengesetzt und in mehreren Gesprächen erörtert, ob es passt oder nicht. Ich hatte vom ersten Gespräch an ein sehr positives Gefühl und denke, so ging es dem Vorstand auch.
Die Fußstapfen, in die Sie treten, sind sehr groß. Verspürt man da schon im Vorfeld einen Druck?
(lacht). Das ist nicht das erste Mal, dass ich das gefragt werde. Ja, das gebe ich zu. Das Trainerteam hat über sieben Jahre eine super Arbeit geleistet. Davor habe ich großen Respekt, aber man muss es auch sportlich sehen. Ich blende das aus und möchte einen eigenen Weg finden, um mich und die Mannschaft zu entwickeln.
Sind Sie mit Ihrem neuen Team schon zusammengekommen?
Ich habe mit Kapitän Artur Machts schon über die eine oder andere Situation gesprochen. Es ist ganz wichtig, dass in einem Verein nicht
nur der Vorstand und die Mannschaft, sondern vor allem der Trainer und die Mannschaft eine Bindung haben und Harmonie herrscht. Deshalb habe ich mir von ihm einige Einblicke geben lassen, wie bisher gearbeitet wurde. Neuer Trainer hin oder her: Wenn etwas
funktioniert, muss man es nicht über den Haufen werfen. Aber ich schaue natürlich genau hin, an welchen Stellschrauben man noch arbeiten könnte.
Bringen Sie einen Co-Trainer mit?
Die Suche ist noch in voller Arbeit, weil ich den einen oder anderen im Hinterkopf habe. Das wird sich in den nächsten Tagen intensivieren.
Bis zur neuen Saison ist noch etwas Zeit. Werden Sie bei der Mannschaftszusammenstellung beim FC An der Fahner Höhe, was Neuzugänge an
geht, aktiv dabei sein?
Ja, definitiv. Es ist ja meistens der Fall, dass man gut vernetzt ist. Natürlich hat man dann einige Namen im Hinterkopf, aber wichtig ist natürlich auch, dass sich diese Spieler dann gut integrieren.
Der FC An der Fahner Höhe ist seit voriger Woche Thüringer Meister. Welche Ziele setzt man sich da für die neue Saison?
Grundsätzlich muss man immer schauen, wie sich der Kader strukturiert. Noch ist nicht alles final, aber ich gehe davon aus, dass der Kader vom Groben her gehalten wird. Wir wollen gerne punktuell nachlegen, das aber in einem minimalen Rahmen halten. Bis zum 30. Juni ist im Fußball alles möglich, aber die Weichen für eine weitere gute Saison sind gestellt. Die Jungs können ja einen super Fußball spielen, ich möchte natürlich genauso erfolgreich sein wie das Team in diesem Jahr.
Sie arbeiten auch für die Soccer Academy in Arnstadt. Sind die Trainingsinhalte dort andere als bei Männerteams?
Ja, tatsächlich. In der Soccer Academy wird mehr Wert auf die individuelle Ausbildung gelegt. Meistens trainieren wir in kleineren Gruppen, die Jungs sind da, um zu wachsen. Meistens spielen sie zeitgleich noch in Vereinen, wo die mannschaftstaktischen Dinge geschult werden. Von daher ist das schon eine andere Situation.