Thüringische Landeszeitung (Gotha)
FC Rot-Weiß: Moritz, der Mann mit der Maske
Verteidiger spielt mit Gesichtsschutz und Torwart Manitz fehlt
Ben-Luca Moritz agierte beim Erfurter 2:2 in Chemnitz als Mann mit der Maske, Torhüter Pascal Manitz war erst gar nicht mit zum Spiel gereist. Ein schmerzhafter Zusammenprall beider Spieler im Abschlusstraining sorgte für eine Änderung im Erfurter Kasten. Der 19 Jahre alte Schlussmann hatte sich bei der unglücklichen Aktion einen Pferdekuss zugezogen. Moritz, der den Ellenbogen seines Teamkollegen abbekam, kramte seinen alten Gesichtsschutz hervor – und konnte spielen.
„Das war nun schon mein vierter Nasenbeinbruch. Deshalb hatte ich noch so ein Teil zu Hause“, sagte der 24-Jährige über den schwarzen Schutz aus Carbonfaser und Kunststoff: „Die Maske ist schon ein Hindernis und ein Nachteil, zumal ich im Training damit nicht noch einmal üben konnte.“Auf seinen Einsatz im letzten Saisonspiel wollte er aber keinesfalls verzichten. Nach seinem Kreuzbandriss absolvierte er erst sein viertes Spiel in dieser Saison, jedes Mal von Beginn an.
In Chemnitz, wo er von 2011 bis 2016 in der Jugend spielte, wurde in der 82. Minute ausgewechselt. Als Tobias Müller nach einem Freistoß das 2:2 für die Sachsen erzielte, konnte er nicht mehr entscheidend eingreifen. „Das war extrem bitter. Es wäre mehr möglich gewesen als dieses 2:2“, sagte Moritz.
Der Verteidiger hatte bereits im vergangenen Dezember seinen Vertrag beim FC Rot-Weiß bis Juni 2025 verlängert. Er nimmt beim bevorstehenden Umbruch die möglichen Neuzugänge in die Pflicht und ist schon voller Vorfreude. „Ich hoffe, dass jeder weiß, wenn er zu RotWeiß kommt, dass man dafür brennt und seine Seele gibt. Wir werden eine gute Mannschaft haben“, sagte Moritz.