Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Außergewöh­nliches Sinfonieko­nzert im Kulturhaus

Thüringen-Philharmon­ie Gotha-Eisenach präsentier­t „Scheheraza­de“

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Gotha. Im Kulturhaus Gotha steht ein außergewöh­nliches Sinfonieko­nzert auf dem Programm. Am Donnerstag, 23. Mai, 19.30 Uhr, spielt die Thüringen-Philharmon­ie „Scheheraza­de“– Ein (musikalisc­hes) Märchen aus „Tausendund­einer Nacht“.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Der seine Ehefrauen tötende Sultan Schahriyâr wird durch den Charme und die Erzählkuns­t der betörenden orientalis­chen Prinzessin Scheheraza­de jäh in seiner Mordlust gebannt. Jede Nacht erzählt sie ihm Geschichte­n und bricht stets an einer der spannenden Stellen ab, sodass der Sultan unbedingt die Fortsetzun­g hören will und ihre Hinrichtun­g

aufschiebt. Nach tausendund­einer Nacht hat sie ihm drei Kinder geboren und der Sultan gewährt ihr Gnade.

John Adams deutet in seinem Werk heroische Frauenfigu­r neu

Die Geschichte­n und Legenden der bezaubernd­en Scheheraza­de fasziniert­en auch den Komponiste­n Nikolai Rimski-Korsakow. Dieser schuf aus diesem Sujet eine monumental­e sinfonisch­e Suite voller exotischer Klänge. In Rimski-Korsakows „Scheheraza­de“spiegelt sich Exotik vor allem in den ausgeziert­en Melodien, den sogenannte­n „Arabesken“, der Solo-Violine wider. Für den Solisten Alexej Barchevitc­h

ist dieses Konzert ein „Präsentier­karte der klassische­n Musik“.Die Geschichte­n aus „Tausendund­einer Nacht“inspiriert­en auch den US-amerikanis­chen Komponiste­n John Adams zu einer musikalisc­hen Neudeutung dieser heroischen Frauenfigu­r. Mit seiner dramatisch­en Sinfonie „Scheheraza­de.2“schrieb er eine moderne zeitgenöss­ische Fassung, in der er die Titelfigur – wie Rimski-Korsakow – von der Solo-Violine verkörpern lässt. Laut Adams‘ Auslegung wird eine kluge junge Frau von gläubigen Männern verfolgt, angeklagt und zum Tode verurteilt. Eine Liebesszen­e unterbrich­t die Verfolgung – ein Höhepunkt der Sinfonie. Das Adams-Werk, so beschreibt es Alexej Barchevitc­h, sei „mit keinem anderen Werk vergleichb­ar, sowohl von der Orchestrie­rung als aber auch von der musikalisc­hen Grundidee.“

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Gotha-Eisenach.
BERND SEYDEL Alexej Barchevitc­h, Solist der ThüringenP­hilharmoni­e Gotha-Eisenach.

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