Thüringische Landeszeitung (Jena)

Viele Händler verweigern Elektrosch­rott-Rücknahme

Mehrheit des Handels soll Verbrauche­r schlecht oder falsch informiere­n

- VON TERESA DAPP

BERLIN. Viele Händler verweigern der Deutschen Umwelthilf­e (DUH) zufolge die gesetzlich vorgeschri­ebene Rücknahme alter Elektroger­äte. Tests bei 45 Unternehme­n belegten, dass „die Mehrheit des Handels“Verbrauche­r schlecht oder falsch informiere, Geräte nicht zurücknehm­e oder dafür Gebühren verlange. Die Verbrauche­rschützer haben nach eigenen Angaben Elektrofac­hgeschäfte, Baumärkte, Möbelhäuse­r und Online-Händler getestet.

Die Deutschen dürfen seit einem Monat ihre ausgedient­en Elektroger­äte beim Händler abgeben – vorausgese­tzt, das Geschäft hat 400 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche für Elektroger­äte. Viele Geschäfte verweigert­en die Rücknahme unter Verweis auf die Fläche, kritisiert­e DUHBundesg­eschäftsfü­hrer Jürgen Resch. Es sei absurd, dass Kunden den Laden vermessen müssten, um ihr Recht durchzuset­zen. Probleme gibt es demnach bei Online-Händlern, weil diese häufig ausschließ­lich einen Paketversa­nd anbieten.

„So wird Kunden die Rückgabe erschwert, um möglichst wenig Geräte zurücknehm­en zu müssen“, sagte der DUH-Referent für Kreislaufw­irtschaft, Philipp Sommer. Online-Händler sollten Kunden die Rückgabe über stationäre Sammelstel­le ermögliche­n. Nach dem neuen Elektroges­etz müssen Geschäfte Geräte mit einer Kantenläng­e bis 25 Zentimeter ohne Kassenbon und ohne den Kauf eines neuen Geräts zurücknehm­en. Größere Geräte dürfen Kunden nur beim Kauf eines neuen kostenlos abgeben.(dpa)

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Hersteller und Importeure sind verpflicht­et, alte Geräte wieder zurückzune­hmen. Foto: Julian Stratensch­ulte
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