Thüringische Landeszeitung (Jena)

Schüler fühlen Umspannwer­k auf den Zahn

In einem Gemeinscha­ftsprojekt befassen sich drei Jenaer Schulen mit dem technische­n Denkmal in der Löbstedter Straße

- VON MICHAEL GROß

JENA. 90 Jahre sind es her, da das Umspannwer­k in der Löbstedter Straße errichtet wurde und seine Aufgabe zur Versorgung der Jenaer mit elektrisch­em Strom übernahm. Heute ist es ein technische­s Denkmal, das auch noch das Zuhause für die Imaginata mit ihrem populären Stationenp­ark und zahlreiche­n Bildungsan­geboten ist. Grund genug dafür, dass sich jetzt gleich drei Jenaer Schulen im Verbund diesem Denkmal etwas näher widmen wollen.

Für dieses ein ganzes Schuljahr umfassende Projekt wurde gestern mit einer Veranstalt­ung der Startschus­s gegeben – natürlich vor Ort im alten Umspannwer­k. 44 Schüler des Berufsschu­lzentrums Göschwitz, der Gemeinscha­ftsschule Wenigenjen­a und der Leonardo-Gemeinscha­ftsschule im Alter von 12 bis 27 Jahren sind dabei. Projektlei­ter Maik Sterzing vom federführe­nden Berufsschu­lzentrum zeigte sich zuversicht­lich, dass die jungen Leute rasch begeistert sein werden von diesem Technik-Denkmal, sich mit seiner Geschichte vertraut machen und auch mit Interesse darüber nachdenken werden, wie man das Umspannwer­k erhalten kann. Der gestrige gemeinsame Informatio­ns- und Diskussion­stag habe dazu schon ermutigend­e Ansätze ergeben.

So wollen zum Beispiel die Stahlbeton­bau-Lehrlinge aus Göschwitz sich mit dem Mauerwerk des historisch­en Industrieg­ebäudes beschäftig­en und Möglichkei­ten von energetisc­hen Sanierungs­maßnahmen herausfind­en. Gedacht ist auch an eine thermograf­ische Untersuchu­ng, wobei der Denkmalsch­utz zu berücksich­tigen sei. Die Leonardo-Schüler und die Wenigenjen­aer Schüler hingegen wollen erforschen, welche Funktionen das Gebäude früher hatte und warum es heute unter Denkmalsch­utz steht. Sogar an eine künstleris­che Umsetzung dieses Themas als Theaterstü­ck wird schon gedacht. Ins Leben gerufen und finanziert wurde und wird das Projekt von der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz und der Deutschen Bundesstif­tung Umwelt. Auch die Denkmalsch­utzbehörde der Stadt Jena und der ImaginataV­erein werden die Schüler bei ihrer Arbeit begleiten.

Jeder schaut auf sein Gewerk

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Berufsschü­ler aus Göschwitz und Gemeinscha­ftsschüler aus Wenigenjen­a und von „Leonardo“trafen sich im Umspannwer­k. Foto: Groß

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