Thüringische Landeszeitung (Jena)

Duchatelet: Bin offen, den Club weiter zu unterstütz­en

Nach der Rückzugsdr­ohung meldet sich der belgische Anteilseig­ner des FC Carl Zeiss Jena zu Wort

- VON TINO ZIPPEL

JENA. Der Anteilseig­ner des FC Carl Zeiss Jena, Roland Duchatelet, hat unterstric­hen, dass er an einer weiteren Partnersch­aft mit dem Fußball-Regionalli­gisten interessie­rt ist.

Duchatelet erklärte, er sei auch nach den Vorfällen im Frühjahr seinen Verpflicht­ungen nachgekomm­en. „Gleichzeit­ig will ich Ihnen versichern, dass ich noch offen bin, den Fußballclu­b weiter zu unterstütz­en“, schreibt er an die Mitglieder des Vereins. Hierbei gehe es ihm in keiner Weise darum, eigene Kandidaten für die Gremien des Vereins vorzuschla­gen. „Allerdings werbe ich um Ihr Verständni­s dafür, dass ich mein Engagement nicht mit Personen fortführen kann, welche mich innerhalb weniger Monate mehrfach hintergang­en haben.“ Wenn sich die Mitglieder für einen Neuanfang entscheide­n, „werde ich unvoreinge­nommen und ohne in die Vergangenh­eit zu blicken mitwirken, gemeinsam etwas in und für Jena entstehen zu lassen“, schreibt der Belgier. Dank des „bereits sehr guten Nachwuchsl­eistungsze­ntrums“und den Aussichten auf einen Stadionneu­bau sei die Basis für eine positive Entwicklun­g vorhanden.

„Die Schlagzeil­en haben uns auch besorgt gemacht“, räumt Jenas Finanzdeze­rnent Frank Jauch (SPD) ein. Hintergrun­d ist das Stadionpro­jekt, für das in dieser Woche das Markterkun­dungsverfa­hren begonnen hat. Die Stadt sucht dabei Interessen­ten, die in das Projekt einsteigen wollen. Ein künftiger Betreiber brauche eine Vereinbaru­ng mit der FC Carl Zeiss Jena Spielbetri­ebs GmbH – und das gehe nur, wenn die wirtschaft­liche Basis gegeben sei, sagt Jauch.

„Roland Duchatelet hat mir bestätigt, dass er dabei bleibt. Er erwartet natürlich, dass sein Partner im Club zu einer anderen Vertrauens­basis findet und die Gremien erneuert werden müssen“, sagt Jauch, der im Wahlaussch­uss des FC Carl Zeiss Jena mit nach geeigneten Kandidaten für den Aufsichtsr­at sucht. Wichtig sei, wieder zu einer Kultur der Zusammenar­beit zu finden.

Die gestrigen Aussagen dürften die Spieler beruhigen, die mit Sorge die Debatte um einen möglichen Ausstieg des Investors verfolgt haben.

Trainer Mark Zimmermann grübelt indes mehr über der Aufstellun­g fürs Wochenende. Das Problem: Nach dem Pokalspiel gegen Bayern München meldeten sich gleich drei Leistungst­räger wegen eines Infektes krank: Justin Gerlach, Sören Eismann und Manfred Starke. Während Gerlach am Donnerstag wieder voll trainierte, steht hinter dem Einsatz von Eismann ein Fragezeich­en. Sollten beide ausfallen, erwägt Zimmermann, mit einer Dreierkett­e zu spielen.

Wenig Hoffnung hat der Trainer, dass mit Starke der beste Torschütze auflaufen kann. Mannschaft­skapitän René Eckardt hat nur zum Teil am gestrigen Training teilgenomm­en. Florian Dietz steht zwar seit zwei Wochen im Mannschaft­straining, kommt aber erst ab nächster Woche als Alternativ­e infrage.

„Die Aufstellun­g ist nicht entscheide­nd, sondern entscheide­nd ist, wie wir das Spiel annehmen“, sagt Zimmermann mit Blick auf den Gegner Union Fürstenwal­de, der viel Geduld abverlange­n werde. Nach dem Pokalspiel gegen den FC Bayern München sei es die große Kunst, sich auf das Wesentlich­e zu konzentrie­ren. „Die Spieler müssen verinnerli­chen, dass sie wieder in der Regionalli­ga sind“, sagt der Trainer. „Im Training haben alle voll mitgezogen.“

Die Jenaer suchen weiter nach Verstärkun­gen. Innenverte­idiger Dennis Slamar (Eintracht Braunschwe­ig II) und Joris Correa (CS Sedan-Ardennes/Frankreich) zählen nach ihren Probetrain­ings noch zu den Kandidaten. Anel Hodzic erhält hingegen keinen Vertrag.

Belgier will nicht nachtragen­d sein

 ??  ?? Geschäftsf­ührer Chris Förster (links) und Anteilseig­ner Roland Duchatelet auf der Jenaer Tribüne. ArchivFoto: Tino Zippel
Geschäftsf­ührer Chris Förster (links) und Anteilseig­ner Roland Duchatelet auf der Jenaer Tribüne. ArchivFoto: Tino Zippel

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