Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bei den Tornados ist eine Schraube locker

Wieder plagt sich die Bundeswehr mit einer Technikpan­ne herum

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BERLIN. Fast jeder zweite „Tornado“-Kampfjet der Bundeswehr muss wegen lockerer Schrauben im Cockpit bis auf Weiteres am Boden bleiben. Betroffen sind 39 Maschinen der modernsten Version, darunter auch die sechs, die im türkischen Incirlik als Aufklärung­sflugzeuge für den Kampf gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat stationier­t sind.

Die Panne beeinträch­tigt damit auch die Luftangrif­fe der internatio­nalen Koalition gegen den IS in Syrien und im Irak. Insgesamt hat die Bundeswehr 85 „Tornados“.

Wie schnell das Problem gelöst werden kann, sei unklar, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Das Verteidigu­ngsministe­rium rechnet nicht mit vielen Wochen oder Monaten, wie ein Sprecher sagte. Der Hersteller habe den Fehler gefunden und wolle einen Lösungsvor­schlag entwickeln.

Keine Aufklärung­sflüge über Syrien möglich

Das Problem bei der modernsten „Tornado“-Version ASST A3 war am Mittwoch entdeckt worden. Nach dpa-Informatio­nen handelt es sich um lockere Schrauben an einem Bildschirm im Cockpit. Die Luftwaffe setzte den Flugbetrie­b aus, „um jedwede Gefährdung für Personen und Material auszuschli­eßen“.

Für den Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak kann die Bundeswehr bis auf weiteres keine Aufklärung­sbilder mehr liefern. Die Aufklärung­sflüge der „Tornados“würden im Moment von anderen Nationen übernommen, sagte der Ministeriu­mssprecher.

Der „Tornado“ist der ältere Typ der beiden Kampfflugz­euge der Bundeswehr. Bereits Anfang des Jahres hatte es Probleme bei dem „Tornado“-Einsatz in Incirlik gegeben: Damals blendete die Cockpitbel­euchtung der sechs Aufklärung­sflugzeuge so stark, dass ein Einsatz nur tagsüber möglich war. (dpa)

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