Thüringische Landeszeitung (Jena)

Deutsche für Steinmeier als Präsident

Beratungen zwischen CDU, CSU und SPD

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BERLIN. Würde der nächste Bundespräs­ident direkt vom Volk gewählt werden, hätte Außenminis­ter Frank-Walter Steinmeier derzeit wohl die besten Chancen.

Nach einer repräsenta­tiven Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des Nachrichte­nsenders N24 trauen 41 Prozent der Befragten dem SPD-Politiker das Amt am ehesten zu. Es folgen Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) mit 30 Prozent, BadenWürtt­embergs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) mit 26, Bundestags­präsident Norbert Lammert (CDU) mit 24 und Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) mit 22 Prozent.

Die Mehrheit der rund 1000 Befragten hofft zudem auf einen Kandidaten, der sich öfter als bisher in das aktuelle Geschehen einmischt (61 Prozent). Drei Viertel der Befragten meinen, ein Bundespräs­ident müsse auch mal ein Machtwort sprechen können. Mit der Arbeit des scheidende­n Staatsober­haupts waren knapp 80 Prozent zufrieden.

Am 12. Februar 2017 soll die aus den Bundestaga­bgeordnete­n und Vertretern der Länder zusammenge­setzte Bundesvers­ammlung einen Nachfolger wählen. SPD-Chef Sigmar Gabriel wies Berichte zurück, zwischen Union und SPD gebe es eine Übereinkun­ft, einen gemeinsame­n Kandidaten zu nominieren. Dem „Tagesspieg­el“sagte Gabriel: „Es ist selbstvers­tändlich, dass man in einer Koalition über eine so wichtige Frage wie die Wahl des Bundespräs­identen spricht.“Aber es gebe keine Vorfestleg­ungen.

Die „Bild“-Zeitung hatte unter Berufung auf Koalitions­kreise berichtet, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer (CSU) und Gabriel wollten sich bei einem Treffen Ende Oktober auf einen Kandidaten einigen. Die Parteivors­itzenden hatten sich am Donnerstag am Rande des Koalitions­treffens über die GauckNachf­olge ausgetausc­ht. (dpa)

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