Thüringische Landeszeitung (Jena)

Zwiebelmar­kt mit koscherer Wurst

Weimar erwartet 300 000 Besucher

- VON KATRIN ZEIß

WEIMAR. Schon Goethe hat das Flair des Weimarer Zwiebelmar­ktes genossen. Damals allerdings ging es beschaulic­her zu als heutzutage, wenn Weimars Innenstadt von Besucherma­ssen erdrückt wird. In Weimar begann am Freitag der 363. Zwiebelmar­kt – bei empfindlic­h kühlen Temperatur­en. „So lange es nicht regnet, ist alles gut“, sagt Weimars Stadtsprec­her Ralf Finke. Zum Auftakt schnitten Oberbürger­meister Stefan Wolf (SPD) und Zwiebelmar­ktkönigin Luisa I. einen zwei Meter langen und zwei Meter breiten Zwiebelkuc­hen an.

Bis Sonntag nehmen rund 500 Verkaufs-, Imbiss- und Bierstände sowie mehrere Bühnen die Innenstadt komplett in Beschlag. Es werden wieder rund 300 000 Besucher erwartet. Die Heldrunger Bauern, die das Markenzeic­hen des Marktes liefern, die handgefert­igten rotweißen Zwiebelzöp­fe, sind mit 70 Ständen vertreten. Das sind deutlich weniger als in früheren Jahren, wie Finke sagt. Die Zwiebelbau­ern kämpften mit Nachwuchss­orgen. In Weimar bieten sie außer Zwiebelzöp­fen verschiede­ner Größen und Preise auch Rispen aus Knoblauch, Strohblume­nsträuße und Zwiebelpüp­pchen an.

Eine Neuerung des diesjährig­en Zwiebelmar­ktes betrifft die Bratwurst. Erstmals sollen koschere, also nach den jüdischen Lebensmitt­elregeln hergestell­te Thüringer Bratwürste angeboten werden. Zum Verkosten hat sich Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) angekündig­t. Begleitet wird die 363. Auflage des Marktes, der laut Stadtverwa­ltung zu den Top 15 der großen Volksfeste in Deutschlan­d gehört, von einem Musik- und Familienpr­ogramm sowie vom Stadtlauf am Samstag.

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Zwiebelmar­ktkönigin Luisa Hoyer freut sich auf viele Gäste zum großen Fest in Weimar. Foto: Sascha Margon

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