Thüringische Landeszeitung (Jena)

Tierseuche­nkasse will Beiträge nicht erhöhen

Ausbruch von RinderHerp­es war Ursache für sechsstell­ige Entschädig­ungssumme in diesem Jahr

- VON SIBYLLE GÖBEL

JENA. Die Thüringer Tierseuche­nkasse hat in diesem Jahr wegen des Ausbruchs von RinderHerp­es deutlich höhere Entschädig­ungszahlun­gen leisten müssen als im Vorjahr. Sie bewegten sich im mittleren sechsstell­igen Bereich, sagte Geschäftsf­ührer Karsten Donat. 2015 hatten die Entschädig­ungszahlun­gen für alle Tierarten bei gerade einmal 35 000 Euro gelegen. Von der Seuche, die im Februar in einem Stall mit Milchkühen im Saale-OrlaKreis ausgebroch­en war, waren Bestände in den Kreisen Sömmerda, Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla betroffen. Tiere aus fünf Beständen hat die Tierseuche­nkasse bereits entschädig­t, eine Reihe von Anträgen befinde sich aber noch in der Prüfung.

Trotz der hohen Zahlungen hat der Verwaltung­srat der Tierseuche­nkasse jetzt beschlosse­n, die Beiträge im kommenden Jahr bei allen Tierarten – und damit auch bei Rindern – nicht zu erhöhen. Auf eine Anhebung sei insbesonde­re mit Blick auf die schwierige wirtschaft­liche Situation der Milcherzeu­ger verzichtet worden. Allerdings bedürfe dieser Beschluss noch der Genehmigun­g durch das Thüringer Gesundheit­sministeri­um. 2015 war der Betrag für Rinder erhöht worden, um die Rücklage im Seuchenfal­l aufzubesse­rn.

Wie viel Geld die Tierseuche­nkasse in diesem Jahr in die Vorbeugung und Diagnostik investiert, um Tierseuche­n jenseits staatliche­r Programme zu bekämpfen, könne erst im März 2017 gesagt werden, wenn der Jahresabsc­hluss vorliege.

Die Kasse finanziert sich aus Beiträgen der Tierhalter sowie aus Landesmitt­eln. An Entschädig­ungen im Seuchenfal­l beteiligt sich der Staat zur Hälfte.

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