Thüringische Landeszeitung (Jena)
Kämpferin für ein kleines Fach
Neue IGPräsidentin gewählt
JENA. Die Jenaer Professorin Sabine Ziegler ist zur neuen Präsidentin der Indogermanischen Gesellschaft (IG) gewählt worden. Die Amtszeit der Sprachforscherin beträgt vier Jahre. Die Indogermanischen Gesellschaft ist eine internationale wissenschaftliche Organisation, die die Kooperation in der Wissenschaft und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unterstützt.
Ziegler möchte die Vernetzung und Kooperation mit anderen Wissenschaftsdisziplinen wie der Theoretischen Linguistik oder der Neurolinguistik fortführen, die von ihrer Amtsvorgängerin, der Jenaer Indogermanistin Rosemarie Lühr, angeregt und aufgebaut wurde. Wichtig sei Ziegler weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit, um die sie sich als Pressereferentin der IG bereits in den letzten acht Jahren gekümmert hat, heißt es in einer Mitteilung. Hauptaugenmerk dabei war die Aktualisierung der Homepage www.indogermanistik.org.
Die inzwischen 200 Jahre alte Indogermanistik gilt als kleines Fach, ist aber inhaltlich umfangreich und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte an andere Fachdisziplinen. Ziegler „möchte alle Kolleginnen und Kollegen ermutigen, auch ungewöhnliche Forschungsprojekte mit anderen Fächern durchzuführen, da unsere Inhalte so vielfältig sind.“Zu den Aufgaben der Präsidentin gehört ferner, sich um das Fortbestehen der wenigen, nach zahlreichen Stellenstreichungen noch verbliebenen universitären Standorte des Faches Indogermanistik nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern zu bemühen.