Thüringische Landeszeitung (Jena)
Ramelow hält aus Erfahrung viel von der „Platte“
Thüringens Ministerpräsident besuchte den Ortsteilbürgermeister, die Asylunterkunft und das SchottGymnasium
JENA. Die Platte ist viel besser als ihr Ruf! Er selbst habe lange in einem Plattenbau-Hochhaus gewohnt und wisse die Vorzüge solcher Wohnungen zu schätzen. Der das gestern sagte, war kein geringerer als Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke). Er holte gestern seinen Besuch zum 70. Geburtstag von Volker Blumentritt nach, zu dem ihn der Ortsteilbürgermeister von Neulobeda im Juni eingeladen hatte. Dabei traf er auch auf Jenas Stadtentwicklungsdezernenten Denis Peisker, die Jenawohnen-Chefs Tobias Wolfrum und Stefan Wosche-Graf, auf den städtischen Schulkoordinator René Ehrenberg, Stadteilbüroleiterin Astrid Horbank und Jenas Integrationsmanager Andreas Amend. Von ihnen hörte er viele Fakten zum aktuellen Geschehen im Stadtteil, so unter anderem zum geplanten Neubau von drei großen Häusern 2017 durch Jenawohnen – das Wohn- und Geschäftshaus an der Erlanger Allee, das Demenzzentrum und das Hospiz. Auch der Hinweis, dass alle Schulen – außer dem nur zeitweise genutzten ehemaligen Schulbau des Schott-Gymnasiums – in Neulobeda saniert seien, fand Ramelow bemerkenswert.
Der Ministerpräsident zollte den Jenaern viel Anerkennung. Dass man in Jena schon frühzeitig in den 1990er Jahren die Weichen gestellt habe, sei enorm wichtig gewesen. Es komme nun mal darauf an, das städtische Vermögen klug zu bewirtschaften und nicht dem Selbstlauf zu überlassen. Er rechnet weiterhin damit, dass es in Jena und auch in Neulobeda aufwärts gehe.
Nach dem Gespräch besuchte Ramelow die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Emil-Wölk-Straße, wo er eine durch Blumentritt vermittelte Spende – eine Tischtennisplatte – mit einem Spielchen einweihte und einer afghanischen Mutter zur Geburt ihres Babys gratulieren konnte. Zum Abschluss seines Lobedabesuchs stand Ramelow Zehnt- bis Zwölftklässlern im Otto-Schott-Gymnasium Rede und Antwort, zum Beispiel zu Fragen zum Lehrermangel oder auch zu außenpolitischen Themen wie der Präsidentenwahl in den USA.