Thüringische Landeszeitung (Jena)
Bildung und Jugendförderung gefeiert
Festveranstaltung zum 25. Jubiläum des Internationalen Bundes in Jena und Thüringen
JENA. Die Jugendhilfe, die der Internationale Bund in Jena seit 25 Jahren leiste, sei gleichzeitig auch Wirtschaftsförderung, sagte gestern Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) während der Festveranstaltung im IB-Bildungszentrum am Herrenberge. In ganz Deutschland sei der IB eine wichtige Kraft, sagte Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD). Der IB betreibt 700 Einrichtungen an mehr als 300 Orten und fördert zahlreiche Bildungsaktivitäten im Ausland.
Das Jenaer Bildungszentrum bezeichnete der Jenaer IB-Chef Jochen Daffinger als „Campus am Herrenberge“. Hier kämen seit 1995 viele Nationalitäten zusammen, und noch nie habe es „Übergriffe gegen Andersdenkende, Andersgläubige oder Andersaussehende“gegeben. Als Grund für das offene Miteinander sieht er unter anderem den ständigen Austausch mit Partnerstädten im Ausland sowie den Sport, der verbinde. Das Internationale Gästehaus des IB organisiert Austauschmaßnahmen mit Partnern aus der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Frankreich, Polen, Israel und Italien der beruflichen Bildung sowie in der Jugendarbeit. In Zusammenarbeit mit Jenaer Schulen, lokalen und regionalen Unternehmen, der Kinder- und Jugendfußballstiftung Jena, dem FC Carl Zeiss Jena und weiteren Unterstützern gelingt die erfolgreiche Durchführung der Projekte. So waren als internationale Gäste zur Veranstaltung auch Alzbeta Staniková von der Hotelfachschule Zvolen und Jan Mehlich von der Fachmittelschule Detva aus der Slowakei anwesend. Auch Alt-OB Peter Röhlinger (FDP), der Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Walter Rosenthal, der ehemalige Kultusminister Christoph Matschie (SPD), Elisabeth Wackernagel vom Stadtsportbund und Landtagsabgeordnete Gudrun Lukin (Die Linke) waren vor Ort. Bei einer Podiumsdiskussion, moderiert vom Jenaer Redaktions-Chef Torsten Büker, hoben die Beteiligten Daffingers Verdienste um den IB hervor und bedankten sich für sein Engagement.
Im Jahr 1991 nahm der IB seine Geschäftstätigkeit in Jena auf. Die Tätigkeitsschwerpunkte lagen auf Umschulungsprogrammen für Elektriker und Installateure sowie Beschäftigungsund Qualifizierungsprogramme für Erwachsene. Mit der Einführung der Benachteiligten-Ausbildung brachte der IB in Jena wichtige arbeitsmarktpolitische Instrumente ein.
Im Jahr 1995 wurde das ehemalige Lehrlingswohnheim „Carl Zeiss“von der Stadt Jena übernommen. Dieses wird seitdem als Bildungszentrum sowie Jugendwohnheim genutzt. Weiterhin wurde mit zunächst 60 Betten das Internationale Gästehaus eröffnet und bietet inzwischen für 140 Gäste Übernachtungskapazitäten. Das Bildungszentrum ist Dienstleister für mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe für Grundlagenbildung, Prüfungsvorbereitung und ausbildungsbegleitende Hilfen. Der IB stellt sich auch der Herausforderung, Angebote für Flüchtlinge bereitzustellen. In Jena wurde eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Asylsuchende geschaffen. Des Weiteren richten sich die Angebote wie Sprachkurse oder Praktika zur Berufsorientierung an Geflüchtete.