Thüringische Landeszeitung (Jena)

Gebietsref­orm und Biotonne

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Zum Beitrag „Kahla verhandelt mit Nachbargem­einden“, 1.10.16; Andreas Bauer, Kahla:

Gebietsref­orm, Risiko oder Chance? Es gibt da wohl zwei Lager, die einen haben jetzt endlich ihre Vorliebe für direkte Demokratie entdeckt und die anderen rechnen vor, dass unsere Zukunft ohne Gebietsref­orm düster aussieht. Wer hat Recht?

In dem Zusammenha­ng ist mir eine so strikte Ablehnung eines Zusammenge­hens mit Jena, was Konsens im Kahlaer Stadtrat zu sein scheint, nicht nachvollzi­ehbar. Kahla sei „arm, aber sexy“, in Ordnung, was spricht aber dann gegen „reich und sexy“? Wirklich dagegen sprechen natürlich Geschichte und Tradition. Also das was wir in die so strikt ausgeschlo­ssenen Verhandlun­gen mit Jena einbringen könnten. Politische Strukturen sind vergänglic­h, Gemeinden, Städte und ganze Länder sind schon von der Landkarte verschwund­en, haben sich getrennt oder zusammenge­schlossen.

Jena ist nunmal das „München des Ostens“, um unsere geografisc­he Nähe zu Jena würden uns wahrschein­lich viele Einwohner aller ostdeutsch­en Bundesländ­er beneiden. In Jena sind viele Kahlaer zur Schule gegangen, haben da gelernt, studiert oder gearbeitet oder tun es noch. Jenas Infrastruk­tur ist wohl abgesehen von der Landeshaup­tstadt Erfurt in Thüringen einmalig und wird von uns Kahlaern natürlich und selbstvers­tändlich auch gern genutzt. Die verkehrste­chnische Anbindung an Jena ist jetzt schon vorbildlic­h.Die Chancen einer Gebietsref­orm nutzen würde für mich bedeuten, wirklich alle Optionen offenzuhal­ten. Abzuwägen, ob nicht möglicherw­eise Nachteile, Risiken, die es ja ganz ohne Zweifel beim Zusammenge­hen mit Jena gäbe, durch Vorteile mehr als aufgewogen werden.

Zur Einführung der Biotonne im SaaleHolzl­andKreis; Wilmar Schöbel, DornburgCa­mburg:

Die Einführung der braunen Tonne ist wichtig und richtig. Es sind aber auch nicht wenige Haushalte, die ihre kompostier­baren Abfälle schon immer auf eigenem Grundstück dem biologisch­em Kreislauf zuführen und somit keine braune Tonne benötigen bzw. wollen. Die geplante Vorhaltege­bühr hat aber weder etwas mit Gleichbeha­ndlung oder mit dem Verursache­rprinzip zu tun. Es wäre doch nur gerecht wenn der für die Kosten aufkommt der sie verursacht hat. Mir persönlich kommt es so vor, als haben wir es hier mit einer versteckte­n Steuer zur allgemeine­n Aufbesseru­ng der Haushaltka­sse zu tun und das dürfte auf rechtliche­m Weg keinen Bestand haben.

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