Thüringische Landeszeitung (Jena)
Eisenach braucht im Angriff mehr Dynamik
In Rostock will der Zweitligist den fünften Saisonsieg landen. Mehr Spielanteile für Kreisläufer Niemeyer
EISENACH. Christoph Jauernik, der Trainer des Handball-Zweitligisten ThSV Eisenach, macht nach drei Siegen in Folge keinen Hehl aus der Zielstellung für die Reise an die Ostseeküste. Beim mit 4:8 Punkten auf Platz 16 notierten HC Empor Rostock will er mit seiner Mannschaft am Sonntag in der nur 680 Zuschauer fassenden Ospa-Arena den fünften Saisonsieg landen.
Die Eisenacher, inzwischen auf Tabellenplatz fünf geklettert, wissen aber auch, sie haben in den letzten beiden Heimspielen das Glück arg strapaziert. Die Siege gegen Aue (25:24) und Wilhelmshaven (26:25) hingen am berühmten seidenen Faden. Der 34:28-Auswärtserfolg bei der HG Saarlouis gelang hingegen in überaus souveräner Manier. In den Trainingseinheiten dieser Woche wurden die Schwächen des Wochenendes thematisiert. „Trotz nur 25 Gegentoren hatten wir Abwehrprobleme, Wilhelmshaven erzielte dadurch eine Vielzahl an Treffern vom Kreis“, erklärte Jauernik. Eine Wiederholung soll es nicht geben. Um aus Mecklenburg-Vorpommern was Zählbares mitzubringen, müssen die Eisenacher auch ihre Angriffseffektivität deutlich verbessern. Für den Trainer gilt Gleiches wie in der Vorwoche, eine Bewertung des Kontrahenten nach dessen Tabellenplatz ist trügerisch: „Mit einer hohen Dynamik wollen wir unsere spielerischen Vorzüge zur Geltung bringen.“
Sein Kollege auf Rostocker Seite, der 38-jährige Robert Teichert, seit dem Sommer als Nachfolger von Aaron Ziercke im Amt, sieht die Partie gegen die Wartburgstädter als weitere Chance, zu punkten. „Allerdings eine Mammutaufgabe für uns. Die Eisenacher zählen zu den Top-Teams der Liga, haben viele erstligaerfahrene Spieler in ihren Reihen. Die Favoritenrolle liegt keinesfalls bei der Heimmannschaft“, sagte Teichert.
Die Gastgeber haben bis auf den bereits länger verletzten Rechtsaußen Julius Porath alles an Deck. Auch ihren Top-Torjäger Vyron Papadopoulus, der mit 43 Saisontreffern auf Platz zwei der Torjägerliste rangiert.
Die Wartburgstädter werden vermutlich die Formation vom vergangenen Wochenende auf das Parkett schicken. Rechtsaußen Willy Weyhrauch und Linksaußen Dirk Holzner stehen ebenso auf der Verletztenliste wie Spielgestalter Olafur Bjarki Ragnarsson. Beim mit Bandscheibenproblemen ringendenden Isländer habe die Therapie zwar gut angeschlagen, ein Einsatz komme aber, so Trainer Jauernik, zu früh. Größere Spielanteile wird vermutlich der zuletzt durch Wadenprobleme gehandicapte Kreisspieler Marcel Niemeyer erhalten.