Thüringische Landeszeitung (Jena)
Potsdam zieht Jena den Zahn
Frauenfußball: Der FF USV verliert den Klassiker bei Turbine mit 0:1
POTSDAM. Im ersten Spiel nach der Beurlaubung von Cheftrainer Christian Franz-Pohlmann verlor der FF USV Jena den Klassiker in Potsdam mit 0:1. Es waren dabei Jenas Schlachtenbummler, die Anstand und Stil bewiesen: Ein „Danke Christian“-Plakat schmückte den Zaun des Gästeblocks.
Der FF USV Jena stand zunächst hinten sehr kompakt, ließ kaum etwas Nennenswertes für Potsdam zu. Selbst allerdings traute man sich kaum über die Mittellinie. Die Offensivbemühungen der Jenaerinnen waren lange Bälle, denen Amber Hearn und Co. nur hinterherliefen. Ganz sicher hätte dem FF USV ein Einsatz von Lucie Vonkova gut getan. Die Tschechin stand sogar in der Startformation – winkte aber nach der Erwärmung ab. Ihre andauernden Knieprobleme dürfte ursächlich in einem Knorpelschaden begründet liegen. Es droht ein monatelanger Ausfall.
Nach einer mutlosen, dafür aber defensiv kämpferisch starken Darbietung kamen die FFUSV-Damen engagierter aus der Kabine. Nach einer Flanke der ansonsten blassen Dolores da Silva verpassten im Zentrum mit Hearn und Herrmann zwei Jenaerinnen den Ball. Potsdam reagierte geschwind, ging zum Konter über. Einen langen Ball auf Svenja Huth fing Jenas Jana Sedlackova ab – statt aber nun konsequent zu klären, drehte sie lieber eine Pirouette, verlor das Leder folglich gleich wieder an Huth, die nach ein paar Metern ins lange Eck einschob (47.). Mit diesem Tor zog Potsdam den Jenaerinnen den Zahn. Zwar versuchten die Gäste, noch einmal gefährlich vors Tor Turbines zu kommen – doch bis auf einen Schuss von Susann Utes freistehend in die Fangnetze dahinter sprang nichts dabei heraus (61.).
Das entscheidende Gegentor resultierte also durch einen individuellen Patzer. „Was sich wie ein roter Faden durch unsere bisherige Saison zieht“, wie Interimstrainer Steffen Beck sagt.