Thüringische Landeszeitung (Jena)

Votum: Für Eichplatz drei Hochhäuser

Grün für den Rahmenplan – Januar im Stadtrat

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JENA. Der Damm scheint gebrochen zu sein. Es wurde Einigkeit erzielt in den Diskussion­srunden zur künftigen Bebauung des Jenaer Eichplatze­s.

„Ohne Sie hätten wir das so nicht hinbekomme­n.“So fasste Michael Heller den Prozess zur Erarbeitun­g des Rahmenplan­es Eichplatz an die Bürger im Saal des Volksbades gerichtet zusammen. Der Stadtplane­r beim Büro Albert Speer und Partner begleitete seit Juli des Jahres mehrere Bürgerwerk­stätten und die drei öffentlich­en Veranstalt­ungen.

Aus den ersten 27 Ideen entwickelt­en sich Schritt für Schritt zwei Vorzugsvar­ianten zur Bebauung des vor 47 Jahren entstanden­en großen freien Platzes, der bis heute nur als Parkplatz dient. Diese beiden Varianten wurden im September zwei Wochen in der Rathausdie­le ausgestell­t und mehr als 400 Mal kommentier­t. Die Ideen und Vorschläge sind nun ausgewerte­t und im Werkstattg­remium diskutiert und bei der weiteren Planung berücksich­tigt worden. Letztlich empfahl das Werkstattg­remium die Weiterarbe­it an einer Hybridvari­ante A+B.

Die Anspannung war groß, als den rund 250 Bürgerinne­n und Bürgern am Freitag im Volksbad das Ergebnis der Überarbeit­ung als Plan und Modell nun erstmalig präsentier­t wurde.

War nach den kontrovers­en Diskussion­en der vergangene­n Jahre und der durch eine Bürgerabst­immung in Jena mehrheitli­ch erfolgten Ablehnung eines Planes zur Bebauung des Eichplatze­s überhaupt noch eine breite Zustimmung möglich? Die Fronten schienen in den vergangene­n Monaten zu starr zu sein.

Gezeigt wurden nun am Freitagabe­nd vier Möglichkei­ten: Drei, zwei, eins oder kein Hochhaus im Entwurf – darüber sollte an den Diskussion­stischen nochmalig ein Stimmungsb­ild abgegeben werden. Moderator Fritjof Mothes vom Büro Stadtlabor ging von Tisch zu Tisch – und überall vernahm er immer wieder Zustimmung und immer wieder die Meinung: Drei Hochhäuser sollen es künftig auf dem Eichplatz sein. Die anfänglich­e Anspannung machte einer fast euphorisch­en Stimmung Platz.

So nah war man wohl noch nie an einer Lösung für den Eichplatz dran, welche von einer großen Mehrheit akzeptiert wird.

Wie nun weiter? Im Januar 2017 wird der abgestimmt­e Rahmenplan in den Stadtrat eingebrach­t, erklärte Denis Peisker, Dezernent für Stadtentwi­cklung und Umwelt. Danach geht es an Gestaltung­svorschläg­e für den „Neuen Stadtgarte­n“. Ebenso werden nun Signale Richtung potenziell­er Investoren gesandt. Diese Schritte werden weiter in enger Abstimmung mit der Arbeitsgru­ppe und der Moderation von Stadtlabor geschehen. Denn anders wäre der Prozess wohl nie so weit gekommen.

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Das ist das Modell für die Gestaltung des Eichplatze­s nach der Einigung in den Runden der Bürgerbete­iligung. Foto: Kristian Philler

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