Thüringische Landeszeitung (Jena)
Erstmals Debütanten wie in Wien
Jenaer Opernball mit einer Neuerung – Junge Paare üben schon fleißig für den 26. November
JENA. Nur noch 18 Tage, dann soll das Jenaer Volkshaus im Glanz des Opernballs erstrahlen. Wesentlich beitragen sollen zu diesem Glanz 25 junge Tanzpaare, die nach dem Konzertteil der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt so gegen 20.45 Uhr feierlich in den Saal einziehen und hier den ersten Walzer tanzen – sozusagen als Einladung ans Publikum, nun das Parkett zu bevölkern.
Damit greift Opernball-Organisator Volker Grass die große Tradition der Bälle unter anderem in Wien und Dresden auf. Dort eröffnen Debütantenpaare, die sich lange vorher darum bewerben müssen und nur die allerbesten eine Chance haben, stets den tänzerischen Teil. Dabei geht es nicht nur ums gute Aussehen, sondern um viel Können. Tänzerische Ausstrahlung ist gefragt, um dem Publikum das Opernballs ein gutes Beispiel zu geben. So hatten die Jenaer Tanzschule Näder und die Agentur Volker Grass Entertainment schon vor längerer Zeit einen Aufruf gestartet, dass sich junge Paare, die gern einmal Debütantenpaare sein möchten, sich dafür bewerben können.
Inzwischen hat Tanzschulleiterin Nicole Näder tatsächlich eine volle Liste mit Debütantenpaaren. Und die werden seit einigen Wochen im Saal der Tanzschule im Postcarré intensiv auf ihren großen Auftritt vorbereitet. Viel Geduld, Ausdauer und Freude an Bewegung sind dabei gefragt. Aber wie zu sehen und zu hören war, macht es allen viel Spaß, sich auf den Ball vorzubereiten und dabei auch so manchen Schweißtropfen zu vergießen, damit man am 26. November glänzen kann.
Dabei sind die Paare bei weitem keine Profis auf dem Parkett. Die jungen Leute haben sich bei der Tanzschule beworben, weil sie selbst das Tanzen erlernen wollen und vor allem noch besser werden möchten. Es war keine Voraussetzung, dass man schon Erfahrungen oder gar professionelle Auftritte vorweisen musste. Vielmehr waren die Kriterien der Auswahl die Begeisterung für das Tanzen und die Freude auf das große Ballereignis in Jena – und damit verbunden natürlich der Ehrgeiz der Paare, bis zum 26. November wirklich echt gut Walzer tanzen zu können.
Mit den jungen Paaren, die vor allem in den Farben Rot und Schwarz in Erscheinung treten werden, solle der Jenaer Opernball noch attraktiver werden und vor allem Profil gewinnen, meint Volker Grass. Er feilt gerade an den letzten Details für den Ball. Aber das Programm des Abends ist im Prinzip weitgehend festgeklopft. Ab 18 Uhr ist das Jenaer Volkshaus geöffnet. Alle Gäste werden mit einem Glas Sekt empfangen und um 20 Uhr von Moderatorin Sylvi Piela begrüßt. Dann präsentieren die Thüringer Symphoniker unter Leitung ihres Chefdirigenten Oliver Weder ein flottes Programm mit populären Melodien aus Opern und Operetten. Arien aus „Die lustigen Weiber von Windsor“, aus der „Zauberflöte“oder auch aus „Gräfin Maritza“sowie die Polka „Auf der Jagd“von Strauß und manches mehr sollen erklingen. Und dazu hat sich Weder auch mit der Sopranistin Corinna Ruba und dem Tenor Harrie van der Plas renommierte Verstärkung geholt. Danach ziehen die Debütantenpaare ein, und es kann getanzt werden. Übrigens auch im Foyer des Volkshauses, wo eine Club Dance Lounge auf Besucher wartet. Ein Mitternachtsgast hat sich auch schon angekündigt: der schon zu DDR-Zeiten recht erfolgreiche Schlagersänger Olaf Berger.
Nicht zu vergessen der gute Zweck des Jenaer Opernballs. So wird es eine Tombola geben, deren Erlös der Jenaer Elterninitiative für krebskranke Kinder zugute kommen soll. Gerade für den Bau des neuen Elternhauses, das den Namen „Ekkstein“tragen soll, sind die engagierten Eltern weiter auf der Suche nach Spendengeldern.
Noch ist eine empfindliche Finanzlücke zu schließen, bis vielleicht im Herbst des nächsten Jahres mit dem Bau am Rande des Lobedaer Klinikums begonnen werden kann. Schließlich soll das Haus mit Beratungs- und Betreuungsangeboten für betroffene Eltern möglichst nahe bei den kranken Kindern im Klinikum sein.
Nach 23 Uhr soll dann die Verlosung der Tombola sein. Attraktive Preise für die Gewinner seien nach Auskunft von Volker Grass gesichert.
Gesichert sein dürfte aber wohl auch schon mächtig Lampenfieber bei den Debütantenpaaren. Doch bei den Proben sah alles recht gut aus. Was Kleidung und Outfit der jungen Paare betrifft, so hat das Modehaus Sinn Leffers in der Goethe-Galerie auch bereits Beratung und Hilfe zugesichert.