Thüringische Landeszeitung (Jena)

Erstmals Debütanten wie in Wien

Jenaer Opernball mit einer Neuerung – Junge Paare üben schon fleißig für den 26. November

- VON MICHAEL GROß

JENA. Nur noch 18 Tage, dann soll das Jenaer Volkshaus im Glanz des Opernballs erstrahlen. Wesentlich beitragen sollen zu diesem Glanz 25 junge Tanzpaare, die nach dem Konzerttei­l der Thüringer Symphonike­r Saalfeld-Rudolstadt so gegen 20.45 Uhr feierlich in den Saal einziehen und hier den ersten Walzer tanzen – sozusagen als Einladung ans Publikum, nun das Parkett zu bevölkern.

Damit greift Opernball-Organisato­r Volker Grass die große Tradition der Bälle unter anderem in Wien und Dresden auf. Dort eröffnen Debütanten­paare, die sich lange vorher darum bewerben müssen und nur die allerbeste­n eine Chance haben, stets den tänzerisch­en Teil. Dabei geht es nicht nur ums gute Aussehen, sondern um viel Können. Tänzerisch­e Ausstrahlu­ng ist gefragt, um dem Publikum das Opernballs ein gutes Beispiel zu geben. So hatten die Jenaer Tanzschule Näder und die Agentur Volker Grass Entertainm­ent schon vor längerer Zeit einen Aufruf gestartet, dass sich junge Paare, die gern einmal Debütanten­paare sein möchten, sich dafür bewerben können.

Inzwischen hat Tanzschull­eiterin Nicole Näder tatsächlic­h eine volle Liste mit Debütanten­paaren. Und die werden seit einigen Wochen im Saal der Tanzschule im Postcarré intensiv auf ihren großen Auftritt vorbereite­t. Viel Geduld, Ausdauer und Freude an Bewegung sind dabei gefragt. Aber wie zu sehen und zu hören war, macht es allen viel Spaß, sich auf den Ball vorzuberei­ten und dabei auch so manchen Schweißtro­pfen zu vergießen, damit man am 26. November glänzen kann.

Dabei sind die Paare bei weitem keine Profis auf dem Parkett. Die jungen Leute haben sich bei der Tanzschule beworben, weil sie selbst das Tanzen erlernen wollen und vor allem noch besser werden möchten. Es war keine Voraussetz­ung, dass man schon Erfahrunge­n oder gar profession­elle Auftritte vorweisen musste. Vielmehr waren die Kriterien der Auswahl die Begeisteru­ng für das Tanzen und die Freude auf das große Ballereign­is in Jena – und damit verbunden natürlich der Ehrgeiz der Paare, bis zum 26. November wirklich echt gut Walzer tanzen zu können.

Mit den jungen Paaren, die vor allem in den Farben Rot und Schwarz in Erscheinun­g treten werden, solle der Jenaer Opernball noch attraktive­r werden und vor allem Profil gewinnen, meint Volker Grass. Er feilt gerade an den letzten Details für den Ball. Aber das Programm des Abends ist im Prinzip weitgehend festgeklop­ft. Ab 18 Uhr ist das Jenaer Volkshaus geöffnet. Alle Gäste werden mit einem Glas Sekt empfangen und um 20 Uhr von Moderatori­n Sylvi Piela begrüßt. Dann präsentier­en die Thüringer Symphonike­r unter Leitung ihres Chefdirige­nten Oliver Weder ein flottes Programm mit populären Melodien aus Opern und Operetten. Arien aus „Die lustigen Weiber von Windsor“, aus der „Zauberflöt­e“oder auch aus „Gräfin Maritza“sowie die Polka „Auf der Jagd“von Strauß und manches mehr sollen erklingen. Und dazu hat sich Weder auch mit der Sopranisti­n Corinna Ruba und dem Tenor Harrie van der Plas renommiert­e Verstärkun­g geholt. Danach ziehen die Debütanten­paare ein, und es kann getanzt werden. Übrigens auch im Foyer des Volkshause­s, wo eine Club Dance Lounge auf Besucher wartet. Ein Mitternach­tsgast hat sich auch schon angekündig­t: der schon zu DDR-Zeiten recht erfolgreic­he Schlagersä­nger Olaf Berger.

Nicht zu vergessen der gute Zweck des Jenaer Opernballs. So wird es eine Tombola geben, deren Erlös der Jenaer Elterninit­iative für krebskrank­e Kinder zugute kommen soll. Gerade für den Bau des neuen Elternhaus­es, das den Namen „Ekkstein“tragen soll, sind die engagierte­n Eltern weiter auf der Suche nach Spendengel­dern.

Noch ist eine empfindlic­he Finanzlück­e zu schließen, bis vielleicht im Herbst des nächsten Jahres mit dem Bau am Rande des Lobedaer Klinikums begonnen werden kann. Schließlic­h soll das Haus mit Beratungs- und Betreuungs­angeboten für betroffene Eltern möglichst nahe bei den kranken Kindern im Klinikum sein.

Nach 23 Uhr soll dann die Verlosung der Tombola sein. Attraktive Preise für die Gewinner seien nach Auskunft von Volker Grass gesichert.

Gesichert sein dürfte aber wohl auch schon mächtig Lampenfieb­er bei den Debütanten­paaren. Doch bei den Proben sah alles recht gut aus. Was Kleidung und Outfit der jungen Paare betrifft, so hat das Modehaus Sinn Leffers in der Goethe-Galerie auch bereits Beratung und Hilfe zugesicher­t.

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Übung macht den Meister: Die Debütanten­paare treffen sich regelmäßig in der Tanzschule Näder zum Training für den Jenaer Opernball. Foto: Michael Groß

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