Thüringische Landeszeitung (Jena)

Hamburger Desaster

Sportliche Talfahrt eines Bundesliga­Dinos

- VON AXEL LUKACSEK

Ein Trainerwec­hsel soll eigentlich den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen und die Mannschaft wieder auf Kurs bringen. Aber beim FußballBun­desligiste­n Hamburger Sportverei­n hat der Rettungsan­ker nicht gegriffen. Beim 2:5Debakel gegen Dortmund ereilte die Spieler und Funktionär­e die Höchststra­fe – vom Resultat einmal abgesehen. Die Fans verspottet­en die eigene Mannschaft, der Gegner zeigte Mitleid. Mehr Demütigung geht nicht. Dabei hatte das Bundesliga­Urgestein am 26. September reagiert und Markus Gisdol als neuen Trainer verpflicht­et. Und die Bilanz? Ein Unentschie­den, ein Sieg im DFBPokal beim drittklass­igen Halleschen FC – und sonst nichts. Die Frage ist, welcher Aufwand betrieben wurde. Der war gewaltig. In den vergangene­n zwei Jahren investiert­e Vorstandsc­hef Dietmar Beiersdorf­er satte 90 – in Worten neunzig – Millionen Euro in neue Spieler. Vor allem unter diesem Aspekt ist Platz 18 in der Bundesliga mit vier Toren in zehn Spielen ein Desaster.

Seit seiner Rückkehr zum Hamburger Sportverei­n im Sommer 2014 hat Beiersdorf­er bereits zwei Sportchefs und drei Trainer verschlis sen.

In Personalun­ion arbeitet er seit Mai inzwischen auch als Sportdirek­tor. Offenbar ist ihm die Sache längst über den Kopf gewachsen. Nun ist es an der Zeit, dass der Chef persönlich die Konsequenz­en zieht. Bevor an der Elbe endgültig alles den Bach runtergeht.

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