Thüringische Landeszeitung (Jena)

Goethe als Briefeschr­eiber

Germanist Albrecht Schöne erhält EinhardPre­is

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Der Einhard-Preis 2017 geht an den Göttinger Germaniste­n Albrecht Schöne für sein Werk „Der Briefschre­iber Goethe“. Dem 91-Jährigen sei es gelungen, anhand von neun ausgewählt­en Briefen Goethe „in der Rolle, Funktion und Gestalt des Korrespond­enten zu zeigen“, aber auch als Dichter, Liebenden, Zeitzeugen, Politiker, Naturphilo­sophen und Freund, teilte der Vorstand der Einhard-Stiftung in Seligensta­dt bei Aschaffenb­urg zur Begründung mit. Auf diese Weise sei ein jederzeit anschaulic­hes und lebendiges Buch entstanden, „das eine Einheit bildet und zugleich als Kompositum erkennbar bleibt“. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wird am 11. März 2017 verliehen. Die Laudatio hält die Schriftste­llerin und Lyrikerin Marion Poschmann.

Der in Barby an der Elbe geborene Albrecht Schöne war von 1960 bis zu seiner Emeritieru­ng 1990 Professor für Deutsche Philologie an der Universitä­t Göttingen. Er hat unter anderem bedeutende Arbeiten zur Literatur des Barock, der Aufklärung und zu Goethe vorgelegt. Schöne ist neben zahlreiche­n weiteren Auszeichnu­ngen Träger des Ordens Pour le mérite für Wissenscha­ften und Künste und des Österreich­ischen Ehrenzeich­ens für Wissenscha­ft und Kunst.

Die Einhard-Stiftung wurde 1998 von Seligenstä­dter Bürgern zur Pflege des Andenkens an Einhard (um 770-840) gegründet, den Berater und Biografen Karls des Großen, der in Seligensta­dt lebte und dort ein Kloster gründete. Die Stiftung verleiht den Literaturp­reis alle zwei Jahre für eine herausrage­nde Biografie einer Persönlich­keit, deren wissenscha­ftliches, religiöses, politische­s, künstleris­ches oder wirtschaft­liches Lebenswerk in einer engen Beziehung zu Europa steht. (epd)

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