Thüringische Landeszeitung (Jena)
„Einen kleinen Schaden haben wir hier alle“
Die zweite „JenaCo“zog am Samstag viele Fans des japanischen Zeichentricks an
Larissa ist Angel, und Angel ist ein pinkfarbenes Katzenwesen. Etwa zwei Wochen hat die 16-Jährige an ihrem Kostüm gearbeitet. „Das dauert im Normalfall noch viel länger. Würde man so ein Kostüm kaufen, müsste man mindestens 1600 Euro dafür bezahlen“, sagt sie. Larissa war am vergangenen Samstag Gast bei der zweiten Jenaer Anime-Convention „JenaCo“ in der Leonardo-Schule. Der Veranstaltung zog die Liebhaber japanischer Zeichentrickfilme an.
„Es tut einfach gut, andere Verrückte um sich zu haben“, scherzt Larissa. „Einen kleinen Schaden haben wir hier alle.“Tatsächlich stecken die meisten Gäste in ausgefallenen Kostümen. Sie imitieren ihre ComicHelden aus Videospielen oder Mangas: Monkey D. Ruffy, Haikyu Sukawara, Asuna Yuuki oder Black Buttler heißen die Charaktere, die durch die Räume der Leonardo-Schule streiften. „Cosplayer“nennt man die verkleideten Teilnehmer einer Manga-Convention.
Die Fans der Szene reisten auch aus anderen Städten und Bundesländern an. „Bisher war Thüringen für die Cosplay-Szene ein weißer Fleck“, sagt Aro, der als Yamato auf der „JenaCo“unterwegs war. „Es ist gut, dass es jetzt auch in Thüringen ein Angebot gibt.“Die 16-jährige Larissa ist eigentlich kein Cosplayer, erklärt sie. Sie gehört zu den sogenannten „Furrys“. „Wir entwerfen uns einen eigenen Charakter, wir schlüpfen nicht in Charaktere, die es bereits gibt.“
Etwa 400 Gäste waren zur zweiten „Jena-Co“gekommen. Sie nahmen an Videospiel-Wettbewerben teil, sangen Karaoke, sahen sich Animes an oder bastelten an Kostümen.