Thüringische Landeszeitung (Jena)
Hunderte Polizisten sichern Nazi-Aufmarsch
Beamte aus Thüringen, Bayern und Berlin sind heute in Jena im Einsatz
JENA. Ausnahmezustand in der Saalestadt: Jena wird heute erneut Schauplatz eines rechtsextremen Aufmarsches sein – dafür hat die Polizei Hunderte Einsatzkräfte abgestellt, um Neonazis und Gegendemonstranten voneinander fernzuhalten. Das bestätigte eine Sprecherin der Landespolizeiinspektion auf Anfrage der TLZ. Polizisten aus Bayern, Berlin und Thüringen werden mit mehreren Hundertschaften in Jena vertreten sein.
Zuvor tobte tagelang eine gerichtliche Auseinandersetzung darüber, ob der Thügida-Aufmarsch am Jahrestag der Reichspogromnacht zulässig ist oder nicht. Die Stadtverwaltung hatte ihn per Auflagenbescheid auf den gestrigen Dienstag verlegen wollen, scheiterte aber sowohl vor dem Verwaltungsgericht in Gera als auch vor dem Oberverwaltungsgericht in Weimar.
Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) rief die Jenaer gestern dazu auf, heute nicht zu Hause zu bleiben, sondern gegen den Thügida-Aufmarsch auf die Straße zu gehen und „kreativ, gewaltfrei und engagiert dazu beizutragen, ein Zeichen zu setzen gegen Unmenschlichkeit und Hass“.