IHK: Zu viele Akademiker

SUHL/ERFURT. In Thüringen werden aus Sicht eines Kammer-Präsidenten zu viele Akademiker ausgebildet – und zu wenig Facharbeiter. „Wir bilden sehr viele akademische Kräfte aus in Thüringen, die hier nicht gebraucht werden“, sagte der Präsident der IHK Südthüringen, Peter Traut. Es sei daher „politisch verkehrt geleitet“, wenn Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) viel Geld für Programme ausgebe, mit denen etwa um Studenten aus dem Ausland geworben werde.

Im Gebiet der IHK Südthüringen werde besonders deutlich, wie groß der Bedarf an Facharbeitern sei und wie wenig Hochschulabsolventen gesucht würden, sagte Traut. Die Unternehmen dort suchten zu 85 Prozent Facharbeiter und nur zu 10 Prozent Akademiker. Zudem würden inzwischen in manchen Branchen auch Hilfskräfte für die Produktion händeringend gesucht. Das Land müsse deshalb sein Geld und seine Kapazitäten viel stärker in die Gewinnung von Nachwuchs für Facharbeiterberufe investieren.

Nötig ist nach Trauts Ansicht vor allem, Jugendliche schon in der Schule besser darüber aufzuklären, welche Chancen ihnen eine duale Ausbildung zum Facharbeiter in Thüringen eröffnet.