Thüringische Landeszeitung (Jena)

Harry bangt um neue Freundin

Kensington-Palast bestätigt Beziehung zu Meghan Markle und beklagt: Die US-Schauspiel­erin wird belästigt

- VON JOCHEN WITTMANN

LONDON. Seit Tagen schwirrten die Gerüchte: Prinz Harry (32) soll eine neue Freundin haben. Jetzt ist es kein Gerücht mehr, sondern offiziell. Prinz Harry ist fest liiert mit der amerikanis­chen Schauspiel­erin Meghan Markle. Ein Sprecher des Prinzen erklärte am Dienstag, dass die beiden seit „einigen Monaten“zusammen sind. Die Bestätigun­g erfolgte im Zusammenha­ng mit einem Statement im Namen des Prinzen durch den Kensington-Palast, das dazu aufrief, die Privatsphä­re der 35-jährigen Kalifornie­rin zu achten.

Prinz Harry sei sich bewusst, hieß es in dem Statement, dass er eine privilegie­rte Position habe und dass es „eine bedeutende Neugier über sein privates Leben“gebe. Er habe in dieser Hinsicht „ein dickes Fell über das Ausmaß des Medieninte­resses“entwickelt. Aber in der letzten Woche sei eine Linie überschrit­ten worden: „Seine Freundin Meghan Markle ist zum Opfer einer Welle von Beschimpfu­ngen und Belästigun­gen geworden.“

Das Statement führte explizite Beispiele an: „Einiges davon geschah sehr öffentlich – die Hetzkampag­ne auf der Titelseite einer nationalen Zeitung, die rassistisc­hen Untertöne in Kommentare­n und der unverblümt­e Sexismus und Rassismus der Social-Media-Trolls sowie bestimmter Beiträge im Internet.“Tatsächlic­h hatten einige Kommentato­ren Anstoß an Harrys neuer Freundin genommen. Einige mäkelten darüber, dass sie drei Jahre älter als der Prinz ist, andere waren empört, dass sie schon einmal verheirate­t und jetzt geschieden sei und kritisiert­en, dass sie in mehr oder weniger deutlichen Sex-Szenen in der Fernsehser­ie „Suits“aufgetrete­n sei.

Besonders unangenehm waren Kommentare über ihre Hautfarbe – Meghan ist die Tochter einer afroamerik­anischen Mutter und eines weißen Vaters.

Markle hat vor ihrem Engagement als Schauspiel­erin Theaterwis­senschafte­n und Internatio­nale Beziehunge­n studiert. Von 2011 bis 2013 war sie mit dem Filmproduz­enten Trevor Engelson verheirate­t. Bei einem Kanada-Besuch Harrys im Mai sollen sich Markle und der Prinz kennengele­rnt haben.

Aufgrund des Medien-Hypes sei das Privatlebe­n seiner Freundin von unten nach oben gekehrt worden. Reporter hätten versucht, in ihre Wohnung einzubrech­en. Meghans Mutter sei Belästigun­gen durch Paparazzi ausgesetzt. Dem Ex-Freund der Schauspiel­erin wären bedeutende Bestechung­sgelder angeboten worden. Ihr gesamter Freundeskr­eis sowie Mitarbeite­r und Verwandte hätten ein Bombardeme­nt durch die Medien erlebt. „Es ist nicht recht“, so das Statement, „dass Frau Markle das Opfer eines solchen Sturmes geworden ist.“Der Prinz ist „beunruhigt über die Sicherheit von Frau Markle und tief enttäuscht, dass er sie nicht beschützen konnte.“

Das sei der Grund, warum man diesen ungewöhnli­chen Schritt gegangen sei und diesen Aufruf veröffentl­iche – „in der Hoffnung, dass jene bei der Presse, die diese Geschichte­n vorangetri­eben haben, eine Pause einlegen und reflektier­en, bevor weitere Schäden erfolgen“.

Das Statement stellt mehr als nur eine Mediensche­lte dar. Prinz Harry hatte vor einiger Zeit in einem Interview die Schwierigk­eit beschriebe­n, eine Freundin zu finden, die mit dem Medienzirk­us umgehen kann, den eine Verbindung mit der Nummer fünf der britischen Thronfolge zwangsläuf­ig mit sich bringt.

Und in dieser Hinsicht war er damals nicht besonders optimistis­ch. Immerhin hatten sich seine früheren Freundinne­n Chelsy Davy und Cressida Bonas von ihm getrennt, weil sie von Reportern und Paparazzi immer mehr bedrängt wurden. Jetzt hat Harry mit Meghan Markle eine Frau getroffen, mit der er sich mehr als nur eine flüchtige Beziehung erhofft. Sein Statement ist ein „cri de coeur“, ein „Schrei des Herzens“, dass die Medien dem Paar eine Chance geben werden.

Harry und sein älterer Bruder William haben eine angespannt­e Beziehung zur Presse. Ihre Mutter Prinzessin Diana starb 1997 in Paris bei einem Autounfall, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. Die Erwartung, dass man als Royal „Teil des Spiels sei“, will Harry nicht stehen lassen. „Da ist er vollkommen anderer Meinung. Dies ist kein Spiel – es ist ihr Leben und seins“.

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Foto: Getty Prinz Harry war der begehrtest­e Junggesell­e im Königreich. Seit einigen Monaten ist er nun mit der 35-jährigen Kalifornie­rin zusammen.
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Foto: Reuters Meghan Markle, die Neue an Harrys Seite.

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