Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wieder im Soll
Der 80:72Erfolg gegen Mitaufsteiger Vechta bringt Science City in der Bundesliga auf Kurs
Gestern um 5.30 Uhr war das Team von Trainer Björn Harmsen zurück an der Saale. Der traditionelle Abstecher nach Siegen ins Fastfood-Restaurant musste diesmal ausfallen, weil die Jenaer zu spät aus Niedersachsen losfuhren. Die Stimmung im Bus war verständlicherweise dennoch gut, die Spieler, verriet Harmsen, hätten sich „gesund ernährt und Karten gespielt“. Der Mannschaft fuhr in der Gewissheit zurück in die Heimat, aus den sieben Saisonspielen jene Duelle für sich entschieden zu haben, auf die es am Ende ankommt – nämlich die gegen die direkte Konkurrenz.
Die Partie in Vechta war nicht das bisher beste Spiel von Science City, schätzte Harmsen ein. „Besonders in der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan“, meinte der Trainer. Aber zumindest blieb sein Team immer im Spiel, „weil wir die Würfe von außen gut getroffen haben“. In der Pause merkten die Jenaer, hier geht etwas, auch, weil einige Vechtaer Spieler wegen eines Magen-Darm-Virus angeschlagen waren oder ganz fehlten, und erhöhten die Intensität. Hinzu kam, dass Rasta vor den insgesamt 3140 Zuschauern im dritten Viertel mit Frank Gaines einen wichtigen Spieler verlor, weil dieser nach einem unsportlichen Foul disqualifiziert wurde. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagte Harmsen, dessen Korbjäger im Schlussviertel aufdrehten, ihren besten Basketball präsentierten, die Führung beim 64:62 an sich rissen und bis zum Ende auch gegen die Vechtaer Schlussoffensive gekonnt verteidigten.
Den Trainer freute „die geschlossene Mannschaftsleistung, die uns den Erfolg gesichert hat“. Rasta-Coach Andreas Wagner gratulierte am Ende artig dem verdienten Gewinner: „Glückwunsch an Björn und sein Team. Am Schluss haben die Jenaer absolut verdient gewonnen. Ich bin aber trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft. Sie hat in dieser Woche nicht komplett trainieren können. Moses Ehambe uns Travis Warech wurden von einem Magen-Darm-Virus erwischt. Den hat dann auch noch Christian Standhardinger abbekommen. Ohne ihn und die angeschlagenen Spieler ist uns im vierten Viertel dann die Puste ausgegangen.“
Gestern durften sich die Thüringer erholen, doch bereits heute stehen wieder zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Bereits am kommenden Samstag ist der Gegner ein ganz anderes Kaliber. Vizemeister ratiopharm Ulm, noch ungeschlagen in der aktuellen Saison, gastiert in der Arena in Jena-Burgau (Sprungball 15.30 Uhr). „Gegen Ulm wird es sehr schwer. Aber wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen“, sagte Jenkins. Und Harmsen fügte an: „Ulm ist natürlich Favorit gegen uns, aber wir werden alles geben und sehen, was am Ende dabei herauskommt.“