Thüringische Landeszeitung (Jena)

Schranken sind offen

Eine Nachricht zum 9. November

- VON THOMAS BEIER

Der Fall der Berliner Mauer war genaugenom­men der Moment, in dem sich die Schranken für immer öffneten. Exakt das Gegenteil passiert in JenaWinzer­la. An der Oßmaritzer Straße gehen die Schranken nicht mehr zu, die den Kundenpark­platz der AldiKaufha­lle nach Ladenschlu­ss von der öffentlich­en Straße trennen. Den Hausmeiste­rservice, der sich rührig um Ordnung und Sicherheit kümmert, wurmt dies sehr. Denn mit geöffneter Schranke ist die Gefahr groß, dass nachts ein großes Tohuwabohu auf dem Parkplatz einsetzt, bei dem enthemmte Autofahrer schnell mal gegen einen Laternenpf­ahl wummern, was enorme Folgekoste­n auslöst. All die Probleme entstanden, nachdem eine Weimarer Firma Abwasserle­itungen im Auftrag der Stadtwerke verlegte und dafür den Mast, an dem die Schranke schwenkt, aus und wiedereinb­aute. Die Balken treffen jetzt versetzt aufeinande­r, und das Schloss schließt ins Leere. Noch vor dem 9. November kam die Nachricht, dass hier nachgebess­ert wird. Ein Stadtwerke­r wählte vor der Presse zwar nicht jene Worte, die seinerzeit der Schrankenö­ffnung in Berlin vorausging­en. Was die Wirksamkei­t des Reparatura­uftrages betrifft, kann man aber schon das berühmte Schabowski­Gestammel übernehmen: „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzügli­ch.“

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Foto: Thomas Beier Schrankenp­roblem in der Oßmaritzer Straße: Das Runde passt nicht mehr über das Eckige.
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