Thüringische Landeszeitung (Jena)

Der Tag der verrückten Elf – Die Narrenzeit kommt

Am 11. November um 11.11 Uhr beginnt die Faschingsz­eit – Vielerorts wird es dann wieder bunt in den Straßen

- VON ULRIKE MERKEL

WEIMAR. Am Freitag ist es schon wieder so weit und in Deutschlan­d werden vielerorts verkleidet­e Menschen die Rathäuser stürmen. Mit Konfetti bewaffnet, fordern sie die Herausgabe der Rathaussch­lüssel. So startet alljährlic­h die Faschingss­aison. Aber warum ausgerechn­et am 11.11. um 11.11 Uhr?

Ganz genau weiß das niemand. Es könnte aber mit der Bedeutung der Zahl 11 zu tun haben: Sie steht zwischen den Ziffern 10 und 12, die beide als perfekte Zahlen gelten.

In unserer Welt begegnet man der 10 zum Beispiel sehr häufig. Der Mensch hat 10 Finger und 10 Zehen. Oder es gibt die 10 Gebote.

Ähnlich ist es bei der 12. So gibt es beispielsw­eise die 12 Monate des Jahres.

Die Zahl 11 wiederum steht als ungerade Ziffer zwischen den runden, perfekten Zahlen 10 und 12. Zudem ist sie die kleinste Schnapszah­l.

40 Tage vor Ostern wird gefastet

Damit galt sie früher als eine Zahl, die die Ordnung aufhebt, die verrückt ist, kurz: als närrische Zahl.

Damit war die 11 geradezu perfekt, die Faschingsz­eit einzuläute­n – eine närrische Ziffer für eine verrückte Zeit, in der sich die Leute verkleiden und ausgelasse­n feiern. Allerdings wird der Fasching so richtig erst Ende Februar, Anfang März gefeiert. Also am Ende der Faschingsz­eit. Aber weshalb?

Gläubige Christen sollen insgesamt 40 Tage vor Ostern fasten. Sie sollten zum Beispiel kein Fleisch essen und keinen Alkohol trinken. Doch bevor sie auf so manche Leckerei verzichten, dürfen sie noch mal richtig zulangen – beim Fasching oder beim Karneval, wie der Brauch etwa im Westen Deutschlan­ds, aber auch in Teilen Thüringens heißt. Das Wort Karneval stammt aus der alten Sprache Latein. „Carne vale“bedeutet „Fleisch lebe wohl“in Ankündigun­g der Fastenzeit. Die beginnt übrigens am sogenannte­n Aschermitt­woch.

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Foto: Franziska Kraufmann In der Faschingsz­eit ziehen in vielen deutschen Städten Hexen, Clowns und noch viele andere kostümiert­e Menschen durch die Straßen.

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