Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bier mit dem Aroma von Orangen und Koriander

Brauer lassen sich wegen veränderte­r Nachfrage viel einfallen

- VON GIOIA FORSTER

NÜRNBERG. Weltweit wird weniger Bier getrunken. Und das macht erfinderis­ch. Kleine und große Brauereien in Deutschlan­d lassen sich immer mehr einfallen, um Biertrinke­rn etwas zu bieten und neue Kundschaft anzulocken. Damit gehen sie auch auf eine veränderte Nachfrage der Verbrauche­r ein. Von ungewöhnli­chen Geschmacks­sorten bis zu Biermischg­etränken und alkoholfre­iem Bier: Das Angebot wird individuel­ler und vielfältig­er.

So sehen Branchenex­perten alkoholfre­ies Bier als starken Trend. Der Absatz stieg 2015 dem Deutschen Brauer-Bund (DBB) zufolge um vier Prozent auf 5,24 Millionen Hektoliter. Inzwischen mache er immerhin 5,6 Prozent der Gesamtbier­produktion aus. „Wir erwarten auch, dass dieser Anteil weiter steigt“, sagt der Sprecher des DBB, Marc-Oliver Huhnholz.

Craft Beer ist ein Trend aus den USA. Indian Pale Ale oder Bier mit dem Aroma von Orangensch­alen und Koriander – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit den gut 100 neuen Brauereien, die zwischen 2005 und 2015 gegründet worden seien und sich zum großen Teil als Craft-Beer-Brauereien bezeichnet­en, gebe es eine immer größer werdende Biervielfa­lt in Deutschlan­d, erklärt Huhnholz. Reine Craft-Beer-Brauereien brauen nach Einschätzu­ngen des DBB aber nur 0,2 bis 0,5 Prozent der Gesamtmeng­e.

Neben Radler gibt es viele neue Geschmacks­sorten beim Bier-Mix: von Holunder bis Grapefruit. „Dieses Segment hatte eine sehr positive Entwicklun­g im Biermarkt“, sagt Huhnholz. Allerdings sei es aktuell nicht stark gewachsen. Dem DBB zufolge lag der Marktantei­l der Biermischg­etränke im vergangene­n Jahr bei 4,2 Prozent.

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