Thüringische Landeszeitung (Jena)
Mehr Geld zu Weihnachten
BERLIN. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer (55 Prozent) bekommt in diesem Jahr Weihnachtsgeld. Dabei holt der Osten Deutschlands auf: Erhielten dort im vergangenen Jahr nur 40 Prozent der Beschäftigten diese Sonderzahlung, sind es 2016 bereits 45 Prozent. In Westdeutschland bekommen 57 Prozent die Vergütung.
Dies hat eine Online-Umfrage des Tarifarchivs der gewerkschaftsnahen Hans-BöcklerStiftung unter 6000 Beschäftigten ergeben. Die größten Chancen, Weihnachtsgeld zu erhalten, haben tariflich Beschäftigte. In Betrieben mit Tarifvertrag werden 71 Prozent mit einer Jahreszahlung belohnt, in tariffreien Unternehmen sind es nur 44 Prozent. Unterschiede gibt es nach Geschlecht: So erhalten nur 51 Prozent der Frauen, aber 57 Prozent der Männer Weihnachtsgeld. Auch Gewerkschaftsmitglieder seien im Vorteil. 62 Prozent von ihnen erhalten Weihnachtsgeld, unter Nichtmit-gliedern sind es nur 53 Prozent. Grundsätzlich sehen Tarifverträge in den meisten Wirtschaftszweigen Weihnachtsgeld vor. Vergleichsweise viel erhalten unter anderem Beschäftigte im Bankgewerbe, der Süßwarenindustrie sowie der Chemie-, Druck- und Textilindustrie mit 95 bis 100 Prozent eines Monatsgehalts. Im öffentlichen Dienst beträgt das Weihnachtsgeld je nach Vergütungsgruppe im Osten zwischen 44 Prozent und 66 Prozent, im Westen zwischen 59 und 88 Prozent. (bk)