Thüringische Landeszeitung (Jena)
Verlassen US-Promis jetzt wirklich das Land?
Für Hollywoodschauspieler Matt Damon stand schon im Sommer fest: Sollte Donald Trump Präsident werden, „dann wandere ich aus“. Und: „Vielleicht ziehe ich dann nach Berlin.“Ob Damon seine Pläne nun wahr macht? Er ist nicht der einzige Amerikaner, der sein Land lieber verlassen will, als unter Trump zu leben: Im Nachbarland Kanada brach in der Wahlnacht die Internetseite der Einwanderungsbehörde zusammen – offenbar wegen Überlastung.
Kanada mit seinem liberalen Premierminister Justin Trudeau gilt gerade jetzt als Land der Hoffnung und Hort der Toleranz. Die Zahl der Internetrecherchen mit dem Begriff „Move to Canada“schoss in der Wahlnacht in die Höhe.
Während die USA im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder Exil für ideologisch Verfolgte waren, sind es jetzt viele US-Bürger, die von einer Zuflucht im Ausland träumen: Ob im Scherz oder ernst gemeint – etliche Amerikaner hatten während des Wahlkampfes angekündigt, auszuwandern, sollte Trump gewinnen. Schauspielerin Whoopi Goldberg etwa überlegte, ob es nicht an der Zeit sei wegzuziehen. Auch der in den USA lebende kanadische Musiker Neil Young kündigte an, dem Land bei einem Wahlsieg von Donald Trump den Rücken zu kehren.
Schauspieler Bryan Cranston („Breaking Bad“) schien ebenfalls entschlossen: „Ich würde auswandern.“Und zwar nach Kanada. Dort hat man sich bereits auf Exilanten eingestellt: Die Kap-BretonInsel an der Atlantikküste wirbt für sich mit einer eigenen Webseite („Cape Breton if Trump wins“) als Zufluchtsort für US-Bürger. (jule)